Von Thomas Drendel
Radeberg. In der Radeberger Innenstadt wird es ab nächster Woche eng. Ab Dienstag, dem 3. Juli, ist die Badstraße, eine der am meisten befahrenen Straßen der Stadt, gesperrt. Es ist die wichtigste Nord-Süd-Verbindung. Tausende Autos rollen hier aus Richtung Ottendorf und in Gegenrichtung entlang.

Asphalt ist marode
Nach Angaben der Stadtverwaltung muss der Asphalt jetzt ausgetauscht werden. Betroffen ist der Abschnitt zwischen dem Abzweig Mozartstraße und der Straße An der Ziegelei. Der Asphalt ist hier marode. Zu sehen sind Ausbrüche an den Kanten und Kurven. Außerdem ist die notwendige Rauigkeit des Asphalts nicht mehr vorhanden. „Bohrungen haben gezeigt, dass die Haftung zwischen den Asphaltschichten teilweise nicht mehr gegeben ist“, teilt OB Gerhard Lemm mit. Grund ist die starke Verkehrsbelastung der letzten Jahre. Die vorgesehene Nutzungsdauer von 25 Jahren für die Straße sei inzwischen erreicht und machen die Erneuerung der Asphaltdecke unumgänglich. Die Kosten in Höhe von 118.000 Euro trägt zu großen Teilen der Freistaat. Die Stadt steuert knapp 11.000 Euro bei. Jetzt hat die Stadt auch die offizielle Umleitungsstrecke festgelegt. Sie wird über die Pulsnitzer Straße und die Christoph-Seydel-Straße ausgeschildert. Autofahrer dürften die Behinderungen deutlich zu spüren bekommen. An den Ampeln kommt es sicher zu langen Wartezeiten. Damit die Anliegerstraßen im Wohngebiet Am Silberberg nicht im Schleichverkehr ersticken, werden hier besondere Vorkehrungen getroffen: Der Sonnenweg wird zur Einbahnstraße erklärt. Die Fahrtrichtung von der Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße in Richtung Badstraße und Einkaufszentrum bleibt möglich, die Nutzung der Gegenrichtung ist ab dem Sonnenweg nicht gestattet.
Erneute Komplett-Sperrung stößt auf Unverständnis
Autofahrer und Anwohner erinnern sich noch gut an die Sperrung vor knapp einem Jahr. Zuerst war die Oberstraße ab der Pulsnitzer Straße dicht, dann die Badstraße am Ärztehaus. Mitunter gab es kilometerlange Umleitungsstaus. Besonders betroffen waren Patienten der Praxen im Ärztehaus. Denn die Zufahrt zum Parkplatz war wochenlang nur über eine provisorische Straße möglich. Dass jetzt schon wieder eine Komplett-Sperrung bevorsteht, ist für viele unverständlich. „Weshalb war es nicht möglich, die gesamte Straße mit einem Mal in Ordnung zu bringen. So hatten wir den Umleitungsstress im vergangenen Sommer und jetzt schon wieder“, fragt ein SZ-Leser. Nach Angaben von Jürgen Wähnert, Sprecher der Radeberger Stadtverwaltung, wären Lotzdorf und Liegau komplett von Radeberg abgeschnitten gewesen. „Lotzdorfer hätten dann einen Umweg über Kleinwachau nehmen müssen. Ein Umweg von fast sechs Kilometern. Das hätten wir niemanden vermitteln können.“ Durch die gestaffelten Bauarbeiten ist immer eine direkte Fahrt in die Radeberger Innenstadt gewährleistet gewesen, entweder über die Karlstraße und die Christoph-Seydel-Straße und im anderen Fall über die Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße und den unteren Teil der Badstraße. „Im Sinne einer möglichst verträglichen Lösung mussten wir die Sanierungsarbeiten teilen“, sagt Wähnert.
Bauarbeiten dauern einen knappen Monat
Knapp einen Monat wird es jetzt dauern, bis das 400 Meter lange Straßenstück saniert ist. Am 28. Juli soll die Badstraße wieder für den Verkehr freigegeben werden, teilt die Stadt mit.