Von Thomas Möckel
Pirna. Gleich hinter der Wesenitzmündung erstreckt sich in Richtung Pratzschwitz entlang der Elbe ein artenreicher Waldstreifen, die sogenannten „Elblachen Pratzschwitz“, ein Flächennaturdenkmal mit einem besonderen Schutzstatus. Um das Gebiet dauerhaft zu erhalten, lässt es das Landratsamt in Funktion der Unteren Naturschutzbehörde besonders hegen und pflegen. Im Herbst vergangenen Jahres fällten Fachleute zunächst einige gebietsfremde Bäume, um Platz für neues zu schaffen: In den Elblachen pflanzten Experten der Firma „LandWaldBaum“ kürzlich 65 heimische Schwarzpappeln. Das Saatgut für die jungen Gewächse gewannen die Spezialisten im Dresdner Ostragehege.
Die Pflanzaktion hat einen ernsten Hintergrund: Nach Aussage des Landratsamtes ist die Schwarzpappel vom Aussterben bedroht. An der Elbe in Sachsen stehen nur noch etwa 1 000 Altbäume dieser Art. Daher forciert der Sachsenforst bereits seit 2012 gemeinsam mit dem Naturschutzbund (Nabu) Projekte, um die schwindende Gattung zu erhalten. Dazu zählt beispielsweise, solch kleine Schwarzpappeln heranzuziehen, wie sie jetzt im Schutzgebiet ihren Platz gefunden haben. Die Pflanzaktion sei laut des Landratsamtes ein wichtiger Beitrag, diese Baumart in ihrem natürlichen Lebensraum zu erhalten.
In den Pratzschwitzer Elblachen hat sich nach Aussage der Landkreisbehörde ein sogenannter Weichholz-Auenwald etabliert, der nach europäischem Naturschutzrecht streng geschützt ist. Die Schwarzpappel gehöre als Baumart in diese Pflanzengesellschaft. Weichholz-Auenwälder gebe es entlang der sächsischen Elbe nur noch selten.