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Bäume erhalten, Straßenbau verschieben?

Für den Ausbau der Paulistraße in Bautzen sollen bis zu 80 Linden gefällt werden. Die FDP will dazu die Meinung der Anwohner hören - auch zu einer Grundsatzfrage.

Von Ulli Schönbach
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Prächtige Linden säumen die Paulistraße in Bautzen, ein Teil der Bäume soll wegen der geplanten Straßensanierung gefällt werden.
Prächtige Linden säumen die Paulistraße in Bautzen, ein Teil der Bäume soll wegen der geplanten Straßensanierung gefällt werden. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Wie geht es mit den alten Linden auf der Paulistraße in Bautzen weiter? Bevor der Stadtrat über diese Frage entscheidet, will die Bautzener FDP die Anwohner einbeziehen. Hintergrund sind Planungen zum grundhaften Ausbau der Straße. Demnach müsste ein großer Teil der Bäume entlang der Straße gefällt werden. Nach einem Gutachten, auf das die Stadtverwaltung verweist, sind nur 16 der rund 80 Bäume erhaltungsfähig.

Wenn alle Bäume gefällt würden, könnten dafür bis zu 113 neue gepflanzt werden. Diese würden allerdings in größeren Abständen stehen und kein geschlossenes Laubdach bilden. Daher sind sie aus Sicht vieler Anwohner kein Ersatz für die derzeit bestehende Linden-Allee.

Die FDP habe sich intensiv mit den Planungen und den Wünschen der Bürger befasst, so der Vorsitzende der Stadtratsfraktion Mike Hauschild. Im Ergebnis steht für ihn fest: "Der grundhafte Ausbau und der gleichzeitige Erhalt der alten Bäume scheint eine unlösbare Aufgabe zu sein." Um eine Lösung zu finden, die von allen Seiten getragen wird, schlägt die FDP eine Bürgerbeteiligung  vor.

Verschiebung bedeutet Risiko

Dabei gehe es ausdrücklich nicht um einen Bürgerentscheid mit einer einfachen Ja-/Nein-Frage, betont Hauschild. Auch sollen nicht alle Bürger von Bautzen einbezogen werden, sondern nur die direkt Betroffenen. Grundlage könnte demnach die überarbeitete Planung mit mehr neugepflanzten Bäumen, Anwohner-Parkplätzen und einer passenden Gehsteig-Gestaltung sein. 

Zu dieser Planung sollten verschiedene Fragen zur Abstimmung stehen. Auch eine Verschiebung des Vorhabens um mindestens zehn Jahre müsse erörtert werden - mit allen Risiken für die Versorgungssicherheit, denn im Zuge der Bauarbeiten sollen auch die alten Leitungen entlang der Straße erneuert werden.

Mehrfach haben sich Anwohner der Paulistraße in den vergangenen Wochen für eine Überarbeitung der Planung und den Erhalt der Bäume ausgesprochen. Noch bis zum 12. Juli läuft eine Unterschriftensammlung. 

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