Von Christoph Scharf
Riesa. No Refugees Welcome – die Schmierer an der Stützwand unterhalb der Bahnbrücke über die Elbe haben eine eindeutige Botschaft hinterlassen. Flüchtlinge nicht willkommen. Zwar haben andere Aktivisten das „No“ übersprüht und die Losung ins Gegenteil verkehrt. Dennoch ist die Bahn sauer über Botschaften auf ihrem Eigentum – gleich welcher Art.
„Normal ist das nicht, wie viel in Riesa an der Bahnbrücke geschmiert wird“, sagt ein für das Bahnwerk zuständiger Mitarbeiter. Vor allem auf der Brücke selbst wird gesprüht. Weil dabei auch die Beschichtung des Bauwerks beschädigt wird, sei die Beseitigung sehr teuer – mehr als 1 000 Euro pro Quadratmeter. „Das ist ein hoch kompliziertes Verfahren“, sagt der Fachmann. Zwar plane man ohnehin in den nächsten Jahren eine neue Beschichtung der Bahnbrücke. Unempfindlich gegen Graffiti könne allerdings auch diese nicht werden.
Deshalb erstattet die Bahn immer Anzeige. Die Bundespolizei dokumentiere den Vorfall, eine Entfernung werde veranlasst. „Fremdenfeindliche, rassistische, menschen- und verfassungsfeindliche Äußerungen werden mit höchster Priorität entfernt oder unkenntlich gemacht“, teilt die Bahn mit. Wer Sprüher beobachte, solle sich an die Bundespolizei melden. (SZ)
Hinweise an die Bundespolizei, Telefon: 0800 6 888 000