Radeberg. Sie kommen meist nachts mit einer Tasche voller Farbdosen und besprühen Hauswände, Unterführungen und sogar Bahnwaggons. An den Bahnhöfen in Radeberg und an deren Orten im Rödertal sind die Schriftzüge der Graffitisprayer zu sehen. Jetzt wollen die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) verstärkt gegen die Schmierereien vorgehen. Zwei mobile Einsatztrupps der Bahn sollen die Bahnhöfe einmal in der Woche die Bahnhöfe auf Sauberkeit und Vandalismusschäden kontrollieren. Die Einsätze erfolgen zusätzlich zur regulären Reinigung und Wartung, teilt Christian Schlemper vom VVO mit. Kontrolliert werden die Bahnhöfe in Radeberg, Langebrück, Weixdorf Bad, Weixdorf und Ottendorf-Okrilla Süd. Insgesamt sind die Trupps auf 52 Stationen in Dresden und Umgebung unterwegs. „Unser Ziel ist es, Graffitischäden möglichst schnell zu beseitigen“, erklärt Jeannette Winter, von der DB Station&Service AG. „Die mobilen Einsatztrupps sind regelmäßig mit dem Graffitimobil unterwegs. Das ist mit Spezialwerkzeugen und -materialien für eine erste Schadensbeseitigung ausgestattet“, sagt sie. „Die Bahn und der VVO wollen den Fahrgästen dauerhaft saubere Stationen anbieten und investieren allein 2018 rund 210 000 Euro in die Beseitigung von Schäden und Verunreinigungen“, sagt Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO.
Laut Christian Schlemper ist Sprayen kein Kavaliersdelikt. In Extremfällen drohen den Tätern bis zu zwei Jahren Gefängnis. Die Deutsche Bahn erstattet grundsätzlich bei jedem Vandalismusdelikt Strafanzeige bi der Polizei. Durch die Beseitigung von Vandalismusschäden und Graffiti entstehen der Deutschen Bahn bundesweit jährlich Kosten in Höhe von knapp 34 Millionen Euro. (SZ)