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Bahn-Ticket für Pendler mit Homeoffice

Menschen, die nicht jeden Tag ins Büro fahren, können sich jetzt das sogenannte 20-Fahrten-Ticket kaufen. Das Angebot gilt zunächst ein Jahr.

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In der Corona-Krise sind viele Arbeitnehmer aufs Homeoffice umgestiegen. Nach der Pandemie werden wohl viele von ihnen weiterhin zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiten und nicht mehr jeden Tag zur Arbeit pendeln.
In der Corona-Krise sind viele Arbeitnehmer aufs Homeoffice umgestiegen. Nach der Pandemie werden wohl viele von ihnen weiterhin zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiten und nicht mehr jeden Tag zur Arbeit pendeln. © Marijan Murat/dpa

Von Wolfgang Mulke

Viele Pendler können künftig bei der Bahnfahrt von und zur Arbeit Geld sparen. Die Deutsche Bahn bringt ein neues Ticket für Stammkunden heraus, die zeitweilig auch im Homeoffice ihrer Arbeit nachgehen. Das sogenannte 20-Fahrten-Ticket bietet innerhalb eines Monats entsprechend viele Fahrten für eine festgelegte Verbindung. Wenigstens ein Teil der Strecke muss mit einem Fernverkehrszug zurückgelegt werden. „Die Arbeitswelt entwickelt sich“, sagt Fernverkehrschef Michael Peterson, „wir halten Schritt.“

Bei diesem Ticket besteht keine feste Zugbindung. Buchen können es Kunden ausschließlich online unter der www.20-fahrten-bahn.de. Verfügbar ist es für beide Wagenklassen. „Viele fahren nicht mehr jeden Tag zu ihrem Arbeitsplatz“, erläutert Peterson, „sondern arbeiten einen oder zwei Tage von zu Hause aus.“ Das Ticket macht sich im Portemonnaie der Fahrgäste deutlich bemerkbar. Es ist nach Unternehmensangaben bis zu 33 Prozent günstiger als eine Zeitkarte für dieselbe Strecke.

Ab wann gilt das Angebot?

Angeboten wird das Ticket bundesweit auf allen Strecken, für die die Bahn Zeitkarten verkauft. Erstmals nutzen können die Fahrgäste das 20-Fahrten-Ticket ab dem 13. Juli 2020. Das Angebot gibt es zunächst für ein Jahr. Am 13. Juni 2021 kann es letztmalig erworben und bis spätestens 11. August nächsten Jahres eingesetzt werden. Gebucht werden kann es bis zu 30 Tage vor dem ersten Gültigkeitstag. Übertragbar ist es nicht. Die Pendler müssen den Personalausweis parat haben, um sich bei einer Kontrolle als Besitzer des Tickets auszuweisen.

Was sind die Nachteile?

Ein kleiner Minuspunkt ist, dass es Fahrscheine für Einzelfahrten sind. Innerhalb eines Monats sind damit also nur zehn Fahrten ins Büro und zurück möglich. Interessierte Kunden sollten also erst einmal ausrechnen, ob sich diese Offerte für sie finanziell tatsächlich lohnt. Auch können Kunden das Pendler-Ticket nicht stornieren. Einen Rabatt für Bahncard-Besitzer ist nicht vorgesehen. Es gibt nur Punkte für das Bonusprogramm des Unternehmens.

Gutscheine für Bahncard-Besitzer:

Für Stammkunden mit Bahncard hat die Deutsche Bahn eine weitere gute Nachricht. Da viele Fahrgäste die Züge durch die Corona-Krise nicht wie gewohnt nutzen konnten, schreibt die Bahn ihnen einen Teil der Kosten für die Rabattkarte gut. Besitzer einer Bahncard 25 erhalten als freiwillige Leistung einen Gutschein von zehn Euro in der zweiten Klasse. Inhaber einer Bahncard 50 können sich über einen Reisegutschein im Wert von 50 Euro freuen. Die Besitzer einer Netzkarte erhalten 1.000 Euro gutgeschrieben. 

Kulanz zeigt die Bahn auch für Kunden, die eine Reise vom dem 13. März gebucht haben, die vor dem 4. Mai stattfinden sollte und diese nicht angetreten konnte. Ihr Fahrschein wird gegen einen Reisegutschein eingetauscht oder kann bis Ende Oktober als Ticket in jedem Zug weitergenutzt werden.

Mit all diesen Angeboten will die Deutsche Bahn wieder an die letztjährigen Rekordzahlen beim Passagieraufkommen anknüpfen. Durch Corona ging die Auslastung der Züge zeitweilig um 90 Prozent zurück. Inzwischen normalisiert sich der Verkehr allmählich wieder. An den zurückliegenden Feiertagen lag die Auslastung der Züge etwa bei der Hälfte der Fahrgastzahlen des vergangenen Jahres.