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Bahntrasse Dresden–Prag: Bürger-Variante wird berücksichtigt

Noch ist die Trassenführung völlig offen, sagt das sächsische Wirtschaftsministerium. Fest sei lediglich ein ungefährer Korridor.

Von Christian Eißner
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Blick auf die neue Trasse.
Blick auf die neue Trasse. © Visualisierung: SMWA

Pirna/Dohma. Die von der Bürgerinitiative „Basistunnel nach Prag“ vorgeschlagene Streckenvariante für die neue Schnellbahntrasse von Dresden nach Prag wird in die weiteren Untersuchungen für den Trassenverlauf einbezogen. Das teilt das sächsische Wirtschaftsministerium mit. Sowohl das Ministerium als auch die DB Netz AG haben dazu bereits Gespräche mit der Bürgerinitiative geführt, heißt es in der Mitteilung weiter.

Trotz der vorliegenden Studien und der Aufnahme des Projekts in den Bundesverkehrswegeplan gebe es bislang keine Festlegung auf eine detaillierte Strecke, erklärt das Wirtschaftsministerium. Die tatsächliche Trassenführung sei Gegenstand einer Planung, die die DB Netz AG als Projektträger derzeit vorbereite. Lediglich sei 2015 ein vier Kilometer breiter Korridor hinsichtlich Umweltaspekten, eisenbahnbetrieblicher und wirtschaftlicher Vorgaben untersucht worden. Es könne noch zu Anpassungen oder Änderungen kommen.

Die Eisenbahn-Neubaustrecke zwischen Dresden und Prag mit einem Tunnel unter dem Osterzgebirge ist 2018 in den „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplanes aufgerückt. Das heißt, dass der Bund konkrete Planungen für die Strecke nun finanziert. Eine Untersuchung für die Trasse hatte bereits im Vorfeld stattgefunden, wobei das Wirtschaftsministerium 2012 eine Vorzugsvariante herausarbeitete. Sie war Grundlage für die Anmeldung des Projekts im Bundesverkehrswegeplan.

Die Trassenvariante allerdings hat für Anwohner im Süden Pirnas sowie in Dohma und Goes einen gravierenden Nachteil: Sie soll hier nicht im Tunnel, sondern oberirdisch verlaufen. Die Bürgerinitiative „Basistunnel nach Prag“ hat daraufhin den Vorschlag einer alternativen Route erarbeitet und ihn sowohl der Bahn als auch dem Ministerium vorgestellt. Die Bürgerinitiative möchte ihre Trassenvariante allen Interessierten am Montag, 3. Dezember, auf einer Bürgerversammlung im Hotel „Zur Post“ in Zehista vorstellen. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.