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Bahnverfechter treffen sich mit Bürgermeistern

Pro Bahn Herrnhut will den Ortschefs seine Ideen für die stillgelegte Strecke zwischen Oderwitz und Niedercunnersdorf vorstellen. 

Von Anja Beutler & Romy Altmann-Kuehr
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Über das Obercunnersdorfer Viadukt fahren schon viele Jahre keine Züge mehr.
Über das Obercunnersdorfer Viadukt fahren schon viele Jahre keine Züge mehr. © privat

Für den Erhalt der Bahnstrecke zwischen Oderwitz, Herrnhut und Niedercunnersdorf sprechen sich viele Leser von Sächsische.de aus. Das Nachrichtenportal hatte in der zweiten Januarwoche eine Online-Umfrage gestartet mit der Frage: "Was ist besser - Radweg oder Bahnstrecke?"420 Leser haben mit abgestimmt, 81 Prozent von ihnen sind dafür, dass auf der Trasse wieder Züge fahren. 19 Prozent sehen einen Radweg auf der Strecke als die sinnvollere Variante an. 

Eine Umfrage zu dem Thema Bahnstrecke hat unterdessen auch Herrnhuts Bürgermeister Willem Riecke (Herrnhuter Liste) gestartet. „Ich möchte von den Stadträten wissen, wie sie zu dem Thema stehen“, erklärte er gegenüber Sächsische.de. Hintergrund dieser Umfrage ist ein Termin am 31. Januar. Dann sollen sich die Bahnstreckenbefürworter vom Verein Pro Herrnhuter Bahn mit dem Landrat und den Bürgermeistern der drei betroffenen Kommunen – neben Herrnhut sind das Oderwitz und Kottmar - treffen. Dieses Treffen hatte Landrat Bernd Lange (CDU) angeregt, als ihm Pro Herrnhuter Bahn vor Kurzem eine Petition zur Wiedereinrichtung der Strecke für den Bahnverkehr überreichte. Diese Idee hat der Verein Pro Herrnhuter Bahn nun aufgegriffen. 

Herrnhuts Stadtchef hat sein Kommen zugesagt. Er will aber mit einem klaren Meinungsbild in diese Gesprächsrunde gehen. Bislang war Herrnhut dem Ausbau der Strecke als Radweg zugeneigt. „Wir sind prinzipiell auch für eine andere Lösung offen, aber bislang kann ich noch wenig Konkretes erkennen, auch wenn interessante Ideen dabei sind“, erklärt Riecke seinen Eindruck. Zudem stünde ja auch noch das Ergebnis der Machbarkeitsstudie des Zvon aus, von der man sich entsprechende Informationen erhoffe. Willem Riecke machte zudem darauf aufmerksam, dass die Deutsche Bahn ja bereits den Rückbau der Schienenanlagen ausgeschrieben und den Auftrag vergeben habe. Inwieweit die Bahn über die aktuellen Diskussionen im Bild sei, wisse er derzeit nicht. Auch Kottmar-Bürgermeister Michael Görke (parteilos) will an dem Treffen im Landratsamt teilnehmen. "Wir müssen klären, wie das funktionieren kann", so Görke. 

Bei Einwohnerversammlungen in der Gemeinde Kottmar hatte sich der Verein Pro Herrnhuter Bahn Ende des vorigen Jahres vorgestellt und seine Ideen präsentiert. Der Verein sprach in seiner Präsentation davon, dass die Viadukte und Gleisanlagen in akzeptablem Zustand seien. Zunächst sei es vor allem nötig, Bäume und Sträucher an der Strecke zu verschneiden, das Gleisbett herzurichten und kleinere Reparaturen vorzunehmen, zum Beispiel an Brückengeländern. Für die Finanzierung will er Sponsoren gewinnen und von Fördermitteln profitieren.