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Mehr als 2.000 Euro für ein Ballack-Trikot

Der "Capitano" will seinen Beitrag leisten, damit das Insolvenzverfahren beim CFC beendet wird. Es ist nicht das erste Mal, dass er seinem Heimatverein hilft.

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Michael Ballack spielt 2013 beim Hallen-Fußballturnier "Eins-Oldie-Masters" in Chemnitz mit.
Michael Ballack spielt 2013 beim Hallen-Fußballturnier "Eins-Oldie-Masters" in Chemnitz mit. © dpa/Jan Woitas

Von Sebastian Wutzler

Chemnitz. Michael Ballacks handsigniertes WM-Trikot von 2006 ist heiß begehrt. Das Höchstgebot bei der Internet-Auktion zur Rettung seines Heimatvereins Chemnitzer FC lag knapp 24 Stunden nach dem Start bereits bei 2.006 Euro. Dass die Gebote bis zum Ende der Versteigerung am 5. August noch weiter steigen werden, scheint ziemlich sicher. Umso höher der Preis, desto besser stehen die Chancen, dass der insolvente CFC nicht abgewickelt werden muss.

Auch Ballack weiß, dass jeder Euro zählt. Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft lässt nichts unversucht, dem Club zu helfen, für den er zwischen 1988 und 1997 spielte, ehe er in die große Fußballwelt zog: Kaiserslautern, Leverkusen, Bayern München und der FC Chelsea. "Wir als Familie Ballack wissen um die dramatische Situation beim CFC, einem Verein, dem wir viel zu verdanken haben", hatte Ballacks Vater Stephan im Dezember 2019 in der "Freien Presse" seine Kandidatur für den Aufsichtsrat begründet.

Erst im April hatten die Ballacks bei einer Unterstützerticket-Aktion für den CFC gespendet, um Einnahmeausfälle während der coronabedingten Spielpause zu kompensieren. Bereits im September 2019 ließ der "Capitano" seine Kontakte spielen und lotste seinen Kumpel Patrick Glöckner als neuen Cheftrainer nach Chemnitz. Glöckner hat den Verein nach dem Abstieg aus der 3. Liga inzwischen in Richtung Waldhof Mannheim wieder verlassen, aber Ballacks Herz schlägt weiter für den CFC.

Damit der in den vergangenen Jahren krisengebeutelte Verein weiter existieren kann, muss das Insolvenzverfahren bis Mitte August beendet werden. Dafür müssen die Sachsen 450.000 Euro auftreiben. Die angepeilte Summe wird für die Auszahlung der Gläubiger, für die Deckung der Masseverbindlichkeiten sowie für Verfahrenskosten benötigt. Über 320.000 Euro sind bereits auf einem Treuhandkonto eingegangen.

Um die verbleibende Lücke zu schließen, soll auch die Versteigerung der Ballack-Trikots helfen. Insgesamt 40 Shirts aus seiner aktiven Zeit beim FC Bayern, Leverkusen, Chelsea und der DFB-Abwahl hat der 43-Jährige für die Versteigerung zur Verfügung gestellt. Das Mindestgebot lag jeweils bei 200 Euro. Dass innerhalb eines Tages für einige Trikots bereits ein vierstelliger Betrag geboten wurde, wird nicht nur Ballack freuen. (dpa)