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Bananenlaster bleiben erst mal auf der Straße

Eigentlich hätte bereits 2017 der Containerumschlagplatz in Kodersdorf in Betrieb gehen sollen. Doch ein Baustart ist noch nicht in Sicht.

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© Lion

Von Frank-Uwe Michel

Kodersdorf. Anfang des Jahres hatte sich Sven Noatzke gegenüber der SZ noch optimistisch geäußert, dass man im März oder April mit dem Bau von Ostsachsens größtem Containerumschlagplatz beginnen wolle – schon damals mit zeitlicher Verzögerung, denn eigentlich sollte der Betrieb bereits seit Herbst 2017 laufen. Doch in den vergangenen Wochen hat sich auf dem für die Lion Spezialtransport GmbH aus Forst vorgesehenen Grundstück im Gewerbegebiet Kodersdorf nichts getan. Der Geschäftsführer bedauert: „Wir wären gern weiter gewesen. Aber inzwischen habe ich mich darauf eingestellt, dass es bei einer Maßnahme dieser Größenordnung zu Verzögerungen kommen kann.“ Die sind in den vergangenen Monaten tatsächlich eingetreten. Eigentlich seien die planungsseitigen und finanziellen Voraussetzungen des Vorhabens alle geklärt, so Noatzke. Noch immer aber warte man auf das grüne Licht der Landesdirektion. Ohne Baugenehmigung könne man nicht anfangen. Allerdings rechnet der Investor auch beim Ausschreibungsverfahren, das europaweit durchgeführt werden muss, mit einer gewissen Zeitspanne. Schließlich müsse der Grundstückskauf noch abschließend unter Dach und Fach gebracht werden.

Die Lion Spezialtransport GmbH will auf einem rund fünf Hektar großen Gelände im Gewerbegebiet Kodersdorf einen riesigen Containerumschlagplatz errichten und damit Nachfragen aus ganz Ostsachsen und Polen abdecken. Schon jetzt transportiert die Firma von ihrem aktuellen Standort in Forst für den polnischen Fruchtimporteur Citronex Bananen, die aus den deutschen Nordseehäfen angeliefert werden, zum Reifen in Hallen bei Zgorzelec. Der neue Containerumschlagplatz in Kodersdorf soll das Prozedere vereinfachen und durch den dann längeren Bahntransport Kosteneinsparungen bringen. Dazu muss im Gewerbegebiet ein Bahnterminal gebaut werden, dessen Untergrund nur maximal 1,5 Promille geneigt sein darf. Für den Bau des Standortes rechnet Sven Noatzke mit rund einem halben Jahr.

Nach der Inbetriebnahme soll der Containerumschlagplatz rund um die Uhr arbeiten. Sechs bis zehn Beschäftigte kümmern sich dann um das Beladen, Stauen und Verladen der Container. Die Kapazität der Anlage soll 20 bis 30 Züge im Monat betragen, wobei jeder Zug mit 44 Containern beladen ist.