Berlin/Frankfurt. Hohe Dispo- und Überziehungszinsen sind Verbraucherschützern schon lange ein Dorn im Auge. Langsam kommt Bewegung in das Thema.
Erstmals spricht sich ein Topbanker dafür aus, die Nutzung des Dispos zeitlich zu begrenzen. Commerzbank-Chef Martin Blessing fordert ein Gesetz gegen die dauerhafte Nutzung von Dispo-Krediten. Die schwarz-rote Bundesregierung plant eine Warnpflicht für überzogene Konten. Verbraucherschützer begrüßen das Vorhaben.
Die Dispo-Zinsen der Banken stehen schon seit Längerem in der Kritik. Kürzlich hatte die Direktbank ING-Diba den höheren Überziehungszins für Girokonten abgeschafft. Am Osterwochenende gab die Sparda-Bank in Baden-Württemberg bekannt, dass sie im Juli die Zinsen für die Überziehung des Dispo-Kredits abschaffen werde.
Nach Angaben der Stiftung Warentest hat bisher nur eine Minderheit der Geldhäuser den Überziehungszins abgeschafft. „Der Dispo ist der teuerste Kredit, den eine Bank hat“, sagt Kerstin Backofen von Stiftung Warentest. Er sei nur geeignet, einen finanziellen Engpass kurzfristig zu überbrücken. Für das Überziehen des Kontos müssen Kunden derzeit im Schnitt etwa zehn Prozent Zinsen bezahlen, knacken sie auch das Dispokredit-Limit werden um die 14 Prozent fällig. (dpa)