Bannewitzer Bürgermeister hätte es besser wissen müssen

Die Aufregung um die Musik-, Tanz- und Kunstschule in Bannewitz war in den vergangenen Wochen groß. Mit seiner plötzlichen Kündigung des Mietvertrages für das Bürgerhaus hatte der Bürgermeister nicht nur für Verwirrung gesorgt, sondern auch für Ärger bei Verein, Schülern, Eltern, Lehrern und Schulleitung. Denn auch wenn Corona zunächst Lücken gerissen hatte, so nimmt der Zuspruch wieder zu.
An die 700 Kinder in der Einrichtung selbst und in Außenstellen profitieren von den Angeboten. Dazu kommt dank Landesmitteln die kostenfreie Förderung von knapp 200 Grund- und Oberschülern in Bannewitz, Possendorf und Kreischa. In Rabenau hat man gerade Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet.
Nicht zuletzt bereichern die Musik, Tanz- und Kunstschüler das Gemeindeleben bei allerlei Festen oder Tagen der offenen Tür. Ein gutes Aushängeschild auch für den Bürgermeister. Warum also dann diese Aktion ohne Warnung? Christoph Fröse hätte es nach so vielen Jahren im Amt besser wissen müssen.
Ob es ein Versehen war oder Frust, dem Gemeindefrieden hat es geschadet. Überall wird der Ruf nach sinnvoller Freizeitbetätigung laut. Hier bietet man welche, wenn auch nicht zum Nulltarif, aber mit guter Resonanz. Also gibt es keinen Grund, den Trägerverein, dessen Mitglieder im Ehrenamt arbeiten, und alle Beteiligten vor den Kopf zu stoßen.
Nun müssen die Wogen geglättet werden. Der Bürgermeister ist dabei. Er hat das Gespräch inzwischen gesucht und bekennt sich längst wieder zur Einrichtung. Gut so. Aber so weit hätte es nicht kommen müssen. Und ein Makel bleibt immer noch.
Denn die Kunstschule, die die Einrichtung auch ist, braucht ihren Keramikraum. Der aber bleibt vorerst gekündigt. Eine Lösung ist noch nicht in Sicht. Vielleicht findet sich für die angekündigten Nachnutzer eine andere Möglichkeit? Das wäre im Sinn der Kunst- und Kulturförderung - und des Gemeindefriedens.