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Real Bannewitz schließt Ende März

Nach dem Umbau zieht Edeka vermutlich zum Jahresende ein. 60 SB-Warenhäuser bleiben Real - aber unter neuer Leitung. Der Markt in Heidenau ist auch dabei.

Von Gabriele Fleischer
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Die letzten Wochen unter dem Namen Real sind hier im Markt an der B 170 in Bannewitz angebrochen. Kunden werden noch mal mit Schnäppchen gelockt.
Die letzten Wochen unter dem Namen Real sind hier im Markt an der B 170 in Bannewitz angebrochen. Kunden werden noch mal mit Schnäppchen gelockt. © Daniel Schäfer

Jetzt steht es fest: Letzter Verkaufstag unter Real an der B170 in Bannewitz ist der 31. März. Nach einer Schließzeit mit Umbaumaßnahmen wird Edeka in das Gebäude An der Zschauke einziehen. Allerdings sieht es jetzt so aus, dass das Gebäude erst eine Weile leer stehen wird.

Denn nach Edeka-Informationen soll der Umbau erst im Frühsommer 2022 beginnen. Die letzten Absprachen würden laufen, um die Umbaumaßnahmen mit dem Immobilieneigentümer konkretisieren zu können.

"Wir hoffen, dass wir Ende des Jahres eine Teilfläche des Marktes übernehmen können", so Sprecherin Stefanie Schmitt. Mehr Details könne sie erst benennen, wenn die Gespräche mit dem Eigentümer abgeschlossen sind. Das Bundeskartellamt hatte die Übernahme schon im vergangenen Jahr freigegeben.

Was mit den restlichen Flächen des SB-Warenhauses wird, dazu hat sich Real-Sprecher Markus Jablonski noch nicht geäußert. Sein Kommentar: "Dazu werden sich die dafür zuständigen Parteien zu gegebener Zeit äußern."

Mitarbeiter sollen weiterbeschäftigt werden

Wie er weiter informierte, wird es in den letzten Wochen vor der Schließung einen Abverkauf mit Rabatten für die Bannewitzer Kunden geben. Schon jetzt prangen dort Banner, die auf günstige Angebote hinweisen.

Jablonski versicherte, dass alle derzeit rund 60 Mitarbeiter im Bannewitzer Markt bei Edeka weiterbeschäftigt werden, so weit sie zum Übergabestichtag noch an Bord sind.

Bürgermeister Christoph Fröse (parteilos) hatte den Termin der Schließung zur Gemeinderatssitzung in dieser Woche verkündet und informiert, dass zeitnah auch mit den Mitarbeitern gesprochen werde. Andere Real-Märkte werden künftig neben Edeka unter anderem Globus, Rewe und Kaufland betreiben.

Laut Jablonski firmieren bundesweit noch rund 150 Standorte unter dem Markennamen Real. Entgegen ursprünglich anderslautender Informationen werden nach dem 30. Juni rund 60 Standorte davon übrig bleiben. Dazu gehört auch der Real Markt in Heidenau.

Real geht an Unternehmerfamilie

Wie der Real-Sprecher auf Nachfrage von Sächsische.de informierte, hat die SCP Retail Investments S.A., eine Tochtergesellschaft des bisherigen Eigentümers der SC-Group, die SB-Warenhauskette veräußert. Hinter der SC-Group steckt der russische Oligarch Wladimir Jewtuschenkow. Neue Eigentümer werden danach die Unternehmerfamilie Tischendorf sowie ein Team von Real-Managern um Karsten Pudzich.

Die Transaktion wurde nach vorliegenden Mitteilungen bereits im Dezember 2021 vertraglich vereinbart. So werde die Zukunft von rund 60 Real-Standorten mit etwa 5.000 Arbeitsplätzen gesichert, heißt es.

Keine Aussage gibt es zu den Konditionen des Deals. Allerdings beteuert die Investment-Tochtergesellschaft, dass dabei bestmögliche Lösungen für die Mitarbeiter eine wesentliche Rolle gespielt hätten. Mit Wirkung zum 1. Juli 2022 tritt Sven Tischendorf mit in die Geschäftsführung von Real ein.

Verkaufsvollzug bis 30. Juni

„Real hat einen sehr gesunden Geschäftskern. Zusammen mit dem zukünftigen Management-Team ist es unser Ziel, die Real GmbH als SB-Warenhausunternehmen mit einem Lebensmittel- und Nonfood-Sortiment zu modernisieren und sehr erfolgreich neu auszurichten", sagt der neue Miteigentümer Tischendorf.

Wareneinkauf, Warenlogistik sowie einige andere Zentralfunktionen würden von einem Partner übernommen. Rund 130 Mitarbeiter werden danach in der Servicegesellschaft der neuen Eigentümer die künftigen Aufgaben der Zentralverwaltung übernehmen.

Der Vollzug des Verkaufs steht laut Jablonski derzeit noch unter dem Vorbehalt des Eintritts verschiedener Bedingungen, insbesondere der Zustimmung des Bundeskartellamtes. Stichtag soll der 30. Juni 2022 sein.