In Rippien sind jetzt die Strohpuppen los
Überall Wimpelketten, die im Wind am Dorfplatz von Rippien flattern und selbst einem Regenschauer standhalten müssen. Denn noch dauert es eine reichliche Woche, bis der 500-Seelen-Ort der Gemeinde Bannewitz vom 16. bis 18. September sein Fest zum 725-jährigen Bestehen feiert. Zwar coronabedingt zwei Jahre später, aber mit vielen Angeboten.
Mitglieder vom Dorfverein und fleißige Unterstützer haben dafür schon jetzt überall geschmückt.
Die ersten zwei von etwa 20 bereits entstandenen Strohpuppen sitzen schon auf einer Bank in der Ortsmitte. Steffi Wulff-Woesten wird noch ihren Tischler beisteuern, der dann vor der einstigen Tischfabrik des Ortes sitzen soll. Heute ist dort ein Wohngebiet.
Gemeinsam gebastelt, beraten und gelacht
Inspiriert worden sei sie von anderen Frauen des Ortes und durch ihre Tochter, die in den Kostümwerkstätten der Semperoper arbeitet, sagt Wulff-Woesten. "Beim gemeinsamen Fertigen der Puppen waren wir etwa zehn Leute. Wir haben uns gegenseitig beraten, einander geholfen und dabei viel gelacht."
Zu den Bastelstunden seien auch interessierte Vereinsmitglieder zum Zuschauen oder Erzählen gekommen und hätten Getränke gebracht. "Ein toller Zusammenhalt", sagt Wulff-Woesten, die inzwischen überlegt, Mitglied im 2019 gegründeten Dorfverein zu werden.
Im Vorfeld waren bereits Kleidung, Schuhe, Hüte und andere Utensilien gesammelt worden. "So fand sich alles, was für den Bauern, die Bäckersleute, den Sattler, Lehrer, Gastwirt, Altstoffhändler und meinen Tischler gebraucht wurde", so die engagierte Frau.
Feuerwehren mischen beim Festtreiben mit
Nur stehen kann der Tischlergeselle, der einen zweiteiligen Arbeitsanzug, Schuhe und einen Hut trägt, nicht. Er darf aber während der Festtage vor dem Haus sitzen und alle Vorübergehenden begrüßen. Wie lange sie daran gearbeitet hat? Genau weiß das Steffi Wulff-Woesten nicht mehr.
„Aber in einem Nachmittag und Abend war die Puppe fertig.“ Die Gestaltung des Gesichts und die Anzugsordnung folgten später. Die Gestalten aus Stroh symbolisieren dabei auch etwas das einstige und heutige Leben in Rippien.
Ortsvorsteher Mirco Synde ist froh, dass neben dem Dorfverein die Feuerwehren von Rippien/Hänichen und Possendorf das dreitägige Fest federführend mit vorbereiten. Dafür müsse nämlich nicht nur geschmückt, sondern jede Menge vorbereitet werden. So werden auch drei Parkplätze am Ortsrand für Gäste ausgewiesen, denn die Pirnaer Straße ist im Ortszentrum gesperrt.
Vorträge und Ausstellungen beleben das bunte Treiben
Zu erleben gibt es nicht nur verschiedene Ausstellungen, Markttreiben, einen Festgottesdienst auf dem Dorfplatz am 18. September ab 10 Uhr und einen Lampionumzug für die Jüngsten am 17. September ab 18.30 Uhr ab Dorfplatz, sondern auch Ausstellungen und verschiedene Vorträge.
Synde hebt die von Bombastus mit Teeverkostung am 17. September ab 13.30 Uhr sowie den über die Geschichte von Rippien und den Gebergrund mit Professor Hans-Jürgen Hardtke am 17. September ab 15 Uhr hervor.
Für das Fest kommen etwa 7.000 Euro vom Ortschaftsrat, von der Gemeinde Bannewitz und von Spendern. Feierlich eröffnet wird das bunte Treiben am 16. September, 18 Uhr, auf dem Sportplatz von Rippien.