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Bannmeile soll Störche schützen

Die Stadt Lommatzsch möchte die Zahl privater Feuerwerke begrenzen. Ein Grund dafür ist der Naturschutz.

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© dpa

Lommatzsch. Die Stadt möchte die Anzahl an privaten Feuerwerken begrenzen. Diese müssen ohnehin von der Stadt genehmigt werden. Wer ohne Genehmigung ein Feuerwerk abbrenne, handele ordnungswidrig und müsse mit einer Anzeige sowie einer saftigen Geldbuße rechnen. Insbesondere weist die Stadt darauf hin, dass das Kreisumweltamt im Umfeld des Lommatzscher Storchennestes fiktiv eine Bannmeile zum Schutz der Störche gezogen habe. Dies bedeute, dass in einem Umkreis von 1000 Metern zum Storchennest es während des Nestbaus und Brutpflege von März bis September nur sehr eingeschränkt möglich sei, Feuerwerke abzubrennen beziehungsweise eine Ausnahmegenehmigung dafür zu erhalten. Ähnliches gelte in der Nähe von Naturschutzgebieten. Auch gewerbliche Feuerwerker müssten sich hier kundig machen. Nur nach genauer Prüfung der Unbedenklichkeit durch das Kreisumweltamt seien während der Schutzzeiten in der Nähe von Storchennestern oder Naturschutzgebieten Ausnahmegenehmigungen denkbar. In der Regel würden die Antragsteller für Abbrennorte innerhalb des Bannkreises beauflagt, nur Feuerwerke mit einer maximalen Steighöhe von zehn Metern und ohne jegliche Knalleffekte abzubrennen. Ein Anspruch auf Genehmigung bestehe allerdings nicht.

Durch das Umweltamt des Landkreises Meißen erfolge eine Abwägung der schutzwürdigen Belange von Natur und Landschaft und den Interessen der Antragsteller. Dabei spielten der geplante konkrete Abbrennort und die umgebende Bebauung eine Rolle, aber auch Datum und Uhrzeit sowie der Zustand des Storchennestes werden berücksichtigt. Feuerwerkskörper, die man bereits zu Silvester gekauft hat und unzulässigerweise bis zu den Feierlichkeiten zu Hause aufbewahrt werden, hätten in der Regel eine größere Steighöhe als zehn Meter und beinhalteten Knalleffekte. Diese seien also innerhalb der Bannmeile nicht verwendbar.

Ein Feuerwerk komme für die Störche immer völlig unerwartet, während ein Unwetter sich in den allermeisten Fällen über einen längeren Zeitraum dem Nest nähere. Ein Feuerwerk ist außerdem eine vermeidbare Störung und das nicht nur für die Störche, sondern auch für Menschen, die ihren Nachtschlaf dringend brauchen.

Die Stadtverwaltung bittet deshalb alle, die eine Feier planen, gut darüber nachzudenken, ob es wirklich ein Feuerwerk sein muss, mit dem man den Jubilar überraschen möchte. (SZ)