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Bargeld gibt es aus dem Bus

Die mobile Sparkassen-Filiale hält nun auch in Königshain. Zum Auftakt blieb die Kundschaft allerdings aus.

Von Constanze Junghanß
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Uwe Hänel hat den Tourenplan immer mit dabei. Er ist Busfahrer und Ansprechpartner zugleich für die Leute auf den Dörfern.
Uwe Hänel hat den Tourenplan immer mit dabei. Er ist Busfahrer und Ansprechpartner zugleich für die Leute auf den Dörfern. © Constanze Junghanß

Das Filialnetz auf den Dörfern wird von den Geldinstituten seit Jahren immer weiter ausgedünnt. Zuletzt machte die Volks- und Raiffeisenbank ihre Standorte in Girbigsdorf und Königshain dicht. Abfedern will das die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien. Mitarbeiter Uwe Hänel tourt mit der „rollenden Sparkasse“ durch die Region – 400 Kilometer ist er jede Woche landkreisweit unterwegs.

In 28 kleinen Ortschaften stoppt das zur Mini-Filiale umgebaute Dieselfahrzeug der Marke Mercedes Benz. Zum Jahresanfang kam Ort Nummer 29 dazu: In Königshain können nun jeden Dienstagnachmittag Geld ein- und ausgezahlt, Überweisungen gemacht und Kontoauszüge abgeholt werden. „Der Service wurde eingeführt, um die Bargeldversorgung gerade im ländlichen Raum zu sichern“, sagt Bettina Richter-Kästner, Sprecherin des Geldinstituts.

Den Sparkassenbus gibt es bereits seit Anfang der neunziger Jahre. Auch die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien schloss Filialen und verkürzte an einigen ihrer Standorte die Öffnungszeiten. Jüngst sorgte das beispielsweise im Rothenburger Stadtrat für Kritik. Da ist die Filiale am Ämtertag Dienstag zu.

In Königshain soll erprobt werden, wie die mobile Bargeldversorgung von den Einwohnern angenommen wird. Zur Premiere wartete Uwe Hänel allerdings umsonst auf Kunden. Beim ersten Stopp kam niemand, beim zweiten in Königshain dann wenigstens eine Frau aus dem Ort, die für Verwandte am Schalter was erledigen will, wie sie erzählt. Sie bleibt die einzige Kundin an diesem Nachmittag. Die Frau sagt, sie sei Nutzerin der Volksbank. In Königshain gab es bis zur Schließung der Zweigstelle etwa 700 Volksbank-Kunden. Der Sparkassenbus ist für Sparkassenkundschaft gedacht.

Nicht die Gemeinde Königshain hatte die rollende Filiale angefordert. „Wir haben das von uns aus angeboten“, sagt Richter-Kästner. Während im etwa sieben Kilometer entfernten Arnsdorf der Bus sehr gut angenommen werde, muss sich das Angebot in Königshain wohl noch herumsprechen. Auch in Girbigsdorf sei die Nachfrage überschaubar, so Hänel. Die Nutzung der mobilen Filiale variiert von Standort zu Standort. Monatlich kommen insgesamt im Durchschnitt 800 bis 900 Kunden in den Bus, um in der rollenden Sparkasse Bankgeschäfte zu erledigen. Im gesamten Kreisgebiet hat die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien aktuell 37 Filialen.