Von Susanne Plecher
Großenhain. Die Barmer GEK ändert ihre Struktur und schließt bundesweit etwa die Hälfte ihrer Geschäftsstellen. Nach Aussage von Reimund Fischer, Referent für Politik der Kasse in Leipzig, ist auch die Großenhainer Anlaufstelle der Krankenkasse davon betroffen. Die Region Nord-Ost, zu der die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin gehören, fängt mit der Umwandlung an. Voraussichtlich bis Ende 2015 soll sie hier beendet und 18 der 40 bestehenden sächsischen Geschäftsstellen geschlossen sein. Laut Reimund Fischer bleiben die Anlaufstellen in Meißen, Riesa und Dresden bestehen. Die Großenhainer Sachbearbeiter sollen künftig in den dortigen Geschäftsstellen eingesetzt werden. „Jedem Mitarbeiter wird ein zumutbares Beschäftigungsverhältnis angeboten“, so Fischer. Zumutbar bedeutet ein maximal einstündiger Fahrtweg zur Arbeitsstelle. Ende September beginnen die Mitarbeitergespräche.
Die Barmer GEK reagiert mit der Umstrukturierung nach eigenem Bekunden auf geänderte Kundenbedürfnisse. Außerdem muss sie ihre Wirtschaftlichkeit sichern. Schon jetzt würden 75 Prozent der Anfragen telefonisch abgewickelt, auch die Nutzung der Online-Angebote habe sich deutlich erhöht, die direkten Gespräche vor Ort jedoch nachgelassen. „Wir bauen unsere Kundenkontaktwege aus und gestalten unsere Flächenorganisation neu. Bis 2018 kommen wir so zu einer Organisationsstruktur, die unseren Service schneller, flexibler und für unsere Kunden individuell besser macht“, heißt es in einem internen Positionspapier.
Konkret bedeutet das, dass künftig 80 Prozent aller Anrufe von qualifizierten Kundenberatern abschließend am Telefon bearbeitet werden. Ein Call-Center soll es nicht geben. Außerdem werden die Öffnungszeiten der Geschäftsstellen verlängert und kurze Wartezeiten garantiert. Mittelfristig sollen bundesweit 40 bis 50 Fahrzeuge für die mobile Beratung zum Einsatz kommen. „Damit wollen wir Hausbesuche bei den Kunden machen, die weder mobil noch online sind“, so Fischer.