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Bau in Rekordzeit

Der Rohbau in der Kindertagesstätte Gabenreich ist fertig. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan.

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© Norbert Millauer

Von Uta Büttner

Weinböhla. Noch verrät ein Gerüst, dass am Gebäude der Kindertagesstätte Gabenreich in Weinböhla gebaut wird. Hinter den Stahlrohren und Netzen ist die neue, weiße Fassade mit großen Fenstern zu sehen. Wer den alten Bau mit der Außenterrasse und der Holzkonstruktion im oberen Stockwerk nicht kennt, denkt, das Haus sah schon immer so aus – vielleicht nur neu gestrichen. Vor dem Rundhaus werden gerade noch die alten Innenfenster zersägt und abtransportiert. In ein bis zwei Wochen wird das Baugerüst entfernt. Dann sind die letzten Arbeiten außen und am Dach abgeschlossen.

„Der Rohbau steht, die Klempner-Arbeiten sind kurz vor dem Abschluss, die Wände und der Estrich – alles ist drin“, sagt Pfarrer Norbert Reißmann. Als Nächstes folgt der Innenausbau mit Fußbodenlegen, Sanitäranlagen einbauen, Tischler- und Malerarbeiten. Und Brandschutz ist ein ganz großes Thema, betont der Pfarrer.

Der Vorstand der Kirchgemeinde, die Träger des Kindergartens ist, und Pfarrer Reißmann suchten schon seit einiger Zeit nach einer sinnvollen Nutzung der Außenterrasse. Denn zum einen wurde dieser Raum wenig genutzt, da ein schöner Garten vorhanden ist. Zum anderen war das über zwölf Jahre alte Lärchenholz grau geworden. „Das sah nicht mehr schön aus“, sagt Pfarrer Reißmann. Deshalb kam der Wunsch der Kommune nach einer Erweiterung des Kindergartens zur richtigen Zeit. Denn Weinböhla hat zu wenig Kita-Plätze. So entstand im September 2016 die Idee.

Vor Weihnachten hatte das Architekturbüro Schaufel aus Dresden bereits die ersten Pläne vorgestellt. „Wir waren froh, dass wir dieses Büro erneut beauftragen konnten, da es 2003 bereits den Neubau geplant hatte und somit bestens mit dem Gebäude vertraut ist“, sagt der Pfarrer und erläutert: „Aufgrund des Rundbaus war die Erweiterung des Hauses schwierig. Die statischen Berechnungen waren hochkompliziert. Denn das Gebäude verfügt über keine tragenden Innenwände, der Außenring hält alles zusammen.“ Und genau in diesen Ring musste hineingerissen werden. Denn die Kirchgemeinde wünschte sich einen massiven Aufbau, keinen Leichtbau mit beispielsweise Holz. „Wir wollten für die Zukunft bauen“, sagt der Pfarrer.

Startschuss für zunächst den Abriss war dann bereits Anfang Juni, nach Pfingsten. Dieser schnelle Beginn „war dank der sehr unkomplizierten Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und der Kommune möglich“, betont Norbert Reißmann. Die Bauarbeiten selbst waren eine große Herausforderung für die Arbeiter und eine Aufregung für die Kinder. Schmutz sollte – soweit es ging – im Haus vermieden und die Abläufe in der Kita nicht gestört werden. Dazu zählte auch möglichst die Einhaltung der Mittagsruhe von 12 bis 14 Uhr. „Die Krönung für die Kinder war das Gießen der Decke mit der großen Betonpumpe unten im Hof“, erzählt Norbert Reißmann.

Am 31. Oktober wird der Erweiterungsbau eingeweiht. „Eine sportliche Bauzeit“, sagt der Pfarrer. Denn Bauverzögerungen und Kostenexplosionen sind heute an der Tagesordnung. Zwar hatte die Kirchgemeinde auch mit einigen Problemen zu kämpfen, vor allem überhaupt Firmen zu finden. „Es war katastrophal, für alle Gewerke Angebote zu bekommen.“ Aber dank der guten Betreuung durch das Architekturbüro konnten alle Baulose rechtzeitig vergeben werden. Und die Baukosten von 390 000 Euro blieben sogar innerhalb der Berechnungen, worüber sich Norbert Reißmann besonders freut. Überhaupt war und ist der gesamte Bau keine Last für den Pfarrer: „Es ist eine Freude, für die Kinder etwas zu tun.“ Und das trotz der wöchentlichen Baubesprechungen, die noch bis zum Ende stattfinden werden. Finanziert wird das Vorhaben mit Bundes- und Landkreismitteln, von der Kommune und mit dem Eigenanteil der Kirchgemeinde als Träger der Kindereinrichtung.

Wenn weiterhin alles nach Plan verläuft, können mit dem neuen Gruppenzimmer ab 1. November 18 weitere Kinder aufgenommen werden, darunter zwölf Krippen-Kinder ab einem Jahr. Insgesamt erhöht sich damit die Kapazität der Kindertagesstätte von 65 auf 83 Plätze.

In welchen Farben das fünfte Zimmer gestrichen wird, weiß Pfarrer Reißmann noch nicht. Denn alle Zimmer haben Namen und sind entsprechend farblich gestaltet, wie beispielsweise das Sonnenreich in Gelb. Den Namen kann Pfarrer Reißmann aber schon verraten: „Es wird das Tierreich.“