Von Frances Scholz
Bautzen. Der Bagger wühlt sich tief in die Erde. Gesteinsbrocken kommen zum Vorschein. An dieses Bild sind die Menschen in Oberuhna schon gewöhnt. Seit Mai rollen die Baufahrzeuge durch den Ort. Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung (EAB) schließt die Grundstücke erstmalig an das Abwassernetz an. Doch das ist komplizierter als gedacht. „Der felsige Untergrund ist eine große Herausforderung. Der Stein lässt sich nur schwer zertrümmern“, sagt Uwe Ebermann, Chef des EAB.
Der Fels ist sogar so hart, dass bei den Arbeiten ein Haus beschädigt wurde. „Durch das Lösen des Felsens wurden die Erschütterungen bis an die anliegenden Häuser übertragen. Dabei entstand an einem Gebäude ein Haarriss.“ Die Kanalbauarbeiten wurden daraufhin erst mal eingestellt und mit den Hauseigentümern über Alternativen gesprochen. Die Entwässerung von zwei Häusern wird künftig über das Grundstück eines Nachbarn erfolgen. „Durch den Einsatz von einer Technik, die zu weniger Erschütterungen führt beim Lösen des Felsens, kommen wir auch mit den Bauarbeiten langsamer voran“, sagt Uwe Ebermann. Ursprünglich sollte Oberuhna Ende September an das Abwassernetz angeschlossen sein. Noch müssen aber rund 80 Meter Leitungen verlegt werden. „Wir rechnen jetzt damit Mitte Oktober alles fertig zu haben“, sagt der EAB-Chef. In Niederuhna sind diese Arbeiten seit Juli erledigt. Jedoch kann der Ort aufgrund der Höhenverhältnisse erst nach Fertigstellung der Schmutzwasserkanalisation in Oberuhna angeschlossen werden.
In Ober- und Niederuhna wurde bereits seit 2008 über einen Anschluss an das Abwassernetz diskutiert. Im Januar 2014 stimmte der Bauausschuss dann dem Vorhaben zu. Damit sind Niederuhna und Oberuhna neben Oehna die letzten Dörfer der Stadt, die ans Abwassernetz angeschlossen werden.