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Baubeginn bei Schill & Seilacher

Die bei einer Explosion zerstörte Produktionsanlage P1 im Chemie-Unternehmen wird neu errichtet. Der Bau in Neundorf beginnt, obwohl das entscheidende Okay noch fehlt.

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© Daniel Förster

Pirna. Das Chemie-Unternehmen Schill & Seilacher treibt den Neubau seiner Produktionsanlage P1 voran. Die Anlage war bei einer schweren Chemikalien-Explosion Anfang Dezember 2014 zerstört worden, einem Angestellten des Unternehmens kostete das Unglück damals das Leben. Nach einem langen Behörden-Weg gestattet das Landratsamt Pirna Schill & Seilacher im Januar 2018, mit dem Rückbau des beschädigten Gebäudes sowie mit bauvorbereitenden Arbeiten zu beginnen. Wie das Unternehmen und das Landratsamt am Freitag übereinstimmend berichten, ist an diesem Mittwoch nun die Erlaubnis für weitere Bauarbeiten erteilt worden.

Konkret darf Schill & Seilacher mit dem Bau der Gebäudehülle und mit der Montage der technischen Ausrüstung wie Behältern, Reaktoren und Wärmetauschern beginnen. Genehmigt ist auch die Errichtung einer Lärmschutzwand und einer Stützmauer. Wie das Landratsamt auf SZ-Anfrage mitteilt, handelt es sich um das behördliche Okay zu einem vorzeitigen Baubeginn, den das Unternehmen beantragt hatte. Das zum Betrieb der Anlage nötige umwelt- und immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Schill & Seilacher baue damit auf eigenes Risiko, bestätigt der im Landratsamt für Bau und Umwelt zuständige Beigeordnete Heiko Weigel: „Die Verpflichtung zum Schadensersatz und zum Rückbau im Falle der Nichtgenehmigung ist darin eingeschlossen.“ Grundsätzlich sei zwar die Genehmigungsfähigkeit des Bauantrags festgestellt worden, so Weigel. Entscheidend sei dennoch der Ausgang des öffentlichen Beteiligungsverfahrens nach Bundes-Immissionsschutzgesetz. Mit einem Ergebnis wird im Juni gerechnet. (SZ/ce)