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Bauboom im Plauenschen Grund

Weil die Stadtteile bei den Dresdnern immer beliebter werden, entstehen dort zurzeit viele neue Wohnungen.

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© Steffen Füssel

Von Sarah Grundmann

In ganz Dresden wird zurzeit viel gebaut. Auch der Plauensche Grund ist da keine Ausnahme. Die Sanierungsarbeiten an der Bienertmühle sind in vollem Gange. Im Moment ist die Fassade des historischen Gebäudes hinter einem Gerüst versteckt. Den Putz hat die Baufirma schon abgetragen, und demnächst kann dann mit der Fassadensanierung begonnen werden. Ende dieses Jahres sollen die 46 Wohnungen, die in dem Gebäude entstehen, fertig sein. Aber nicht nur am ehemaligen Arbeitsplatz des bekannten Dresdner Großindustriellen Gottlieb Traugott Bienert soll künftig gewohnt werden. Auch direkt an dem früheren Gartenanwesen der Familie, dem Bienertpark, werden ab Juli neue Wohnungen entstehen.

Noch weist nur ein Schild darauf hin, dass am Ende der Paschkystraße, direkt an der Grünanlage, bald gebaut wird. Eigentlich sollten die Bagger dort schon im Frühjahr anrücken. Der Startschuss verzögerte sich aber. „Weil wir einen zu großen Leerstand vermeiden wollten“, erklärt Steffen Schubert. Er ist der Geschäftsführer der Dresdner Firma Burggalerie, die das Projekt plant. „Deswegen sammeln wir jetzt Reservierungen und beginnen mit dem Bau, wenn die Hälfte unserer Wohnungen verkauft ist. Dieses Ziel haben wir auch schon fast erreicht.“

Gleich an zwei Ecken wird gebaut

Daher ist er zuversichtlich, dass es im Juli endlich mit dem Bau losgehen kann. Dann entstehen in der Paschkystraße 16 Wohnungen mit vier bis fünf Zimmern. „Bei dieser Größe ist der Bedarf in Dresden sehr hoch, weil gerade Familien diese Wohnungen suchen“, erklärt der Bauunternehmer. Jede Wohnung wird zwei Balkone haben. „Einen für das Frühstück am Morgen und einen für das Glas Rotwein am Abend“, sagt der Bauunternehmer lachend. Für die Bewohner des Erdgeschosses entstehen außerdem Gartenabteile, die allein genutzt werden können. „Das ist mitten in der Stadt kaum zu finden“, erklärt Schubert. Das Bauvorhaben soll rund fünf Millionen Euro kosten und im Sommer 2015 fertig sein. Zu den Preisen der Eigentumswohnungen wollte sich Schubert nicht äußern.

Nur wenige Hundert Meter entfernt, am Anfang des Plauenschen Grunds, sind die Bauarbeiten schon in vollem Gang. Anfang März haben Jürgen Löw und Heiko Schreiter dort mit der Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Bienertmühle begonnen. Ende dieses Jahres sollen an dem ehemaligen Arbeitsplatz Bienerts Mieter wohnen. Im Gegensatz zum Objekt in der Paschkystraße entstehen in der Bienertmühle nämlich keine Eigentums-, sondern 46 Mietwohnungen. Insgesamt neun bis zehn Millionen investieren Löw und Schreiter dafür. Die Mietpreise der Wohnungen liegen, je nach Größe, zwischen 2.700 und 3.200 Euro. Etwa 95 Prozent seien bereits reserviert.

Durch einen bunten Wohnungsmix wollen die beiden eine möglichst breite Kundschaft ansprechen. „Von der Einzimmerwohnung mit 30 Quadratmetern für den Single bis zur Fünf-Zimmer-Wohnung mit 160 Quadratmetern für die Familie ist alles dabei“, so Löw. Eine Gemeinsamkeit haben sie aber – sie werden Lofts. „Uns ist es wichtig, dass in dem denkmalgeschützten Haus alte Elemente in die entstehenden Wohnungen eingebaut werden“, erklärt der Bauunternehmer. Gerade das sei auch die Herausforderung an dem Projekt.

Plauen und Löbtau immer beliebter

Mit den Bauvorhaben reagieren die Investoren auf einen sich abzeichnenden Trend. Plauen und Löbtau werden als Wohnorte immer beliebter. Deshalb hat sich in letzter Zeit in den beiden Vierteln einiges getan. Voriges Jahr wurden in der Königsmühle an der Tharandter Straße zwei Penthäuser, drei Lofts, acht Wohnungen und drei Etagen für Gewerbe fertiggestellt. Auch in einem Teil der Bienertmühle werden schon Wohnungen vermietet. In Zukunft wird in der Gegend weitergebaut. In acht bis zehn Wochen soll der Startschuss für die Sanierung der Bienertvilla fallen. Bis Mitte 2015 entstehen in dem ehemaligen Wohnhaus des Großindustriellen fünf Mietwohnungen mit zwei bis fünf Zimmern.