Meißen
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Bauern wehren sich gegen Dumping

120 mit der Landwirtschaft verbundene Menschen haben sich jetzt in der Lommatzscher Pflege über solidarisches Wirtschaften ausgetauscht.

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Im Seminarzentrum Gut Frohberg im Käbschütztaler Ortsteil Schönnewitz fand am vergangenen Wochenende ein Treffen des Netzwerkes Solidarische Landwirtschaft statt.
Im Seminarzentrum Gut Frohberg im Käbschütztaler Ortsteil Schönnewitz fand am vergangenen Wochenende ein Treffen des Netzwerkes Solidarische Landwirtschaft statt. © Claudia Hübschmann

Käbschütztal. Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft (Solawi) trifft sich zweimal pro Jahr. Mit der Wahl des Tagungsortes in Sachsen kam das Bundesnetzwerk jetzt der schnell wachsenden Regionalgruppe Sachsen und Thüringen entgegen. „Die Region erreichen“ war dazu auch das passende Motto der Veranstaltung. Nach Angaben des Vereins trafen sich am Wochenende über 120 Einzelpersonen und Familien im Seminarzentrum Gut Frohberg in Schönnewitz bei Meißen. Dabei reisten die Solawi-Mitglieder und Solawi-Produzenten aus dem ganzen Bundesgebiet an.

Bei Solidarischer Landwirtschaft werden die Lebensmittel nicht über den Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen, durchschaubaren Wirtschaftskreislauf, der von den Verbrauchern mit organisiert und verbindlich finanziert wird. Solidarische Landwirtschaft fördert und erhält eine bäuerliche und vielfältige Landwirtschaft, stellt regionale Lebensmittel zur Verfügung und ermöglicht einen neuen Erfahrungs- und Bildungsraum.

Drei Impulsvorträge stellten nach Angaben der Organisatoren verschiedene Ansätze vor. Mathias von Mirbach präsentierte den bäuerlichen Vollversorgungshof Kattendorfer Hof bei Hamburg. Die Betriebsgemeinschaft bewirtschaftet 450 Hektar, hat eine eigene Milchverarbeitung und arbeitet schon seit 1998 als Solidarische Landwirtschaft.

Petra Wähning, Beraterin für bäuerliche Betriebe in Bayern, entführte das Publikum zur Lebensmittelgenossenschaft Hansalim nach Südkorea. In Seoul werden darüber eine Million Menschen mit Produkten aus bäuerlichen Betrieben versorgt. Die Referentin bewegte die Frage, was die Solidarische Landwirtschaft von Hansalim lernen könnte.

Motivierend war auch die Präsentation der Zusammenarbeit der Leipziger Vertreter. In und um Leipzig existieren ein halbes Dutzend solidarisch wirtschaftender Betriebe, die gemeinsam circa 700 Menschen mit Gemüse versorgen. In Taucha sind zwei weitere Betriebe in Gründung, die in naher Zukunft etwa 4.000 weitere Menschen erreichen wollen. (SZ/pa)

www.solidarische-landwirtschaft.org