Von Heike Heisig
Leisnig. Nachdem er an mehrere Türen im Rathaus geklopft hat, konnte sich Uwe Reichel schließlich die Pläne für den Lindenplatz noch einmal genau anschauen. Als berufener Bürger arbeitet er im Technischen Ausschuss mit, war also in die Vorgespräche einbezogen. Die Vorschläge gefallen ihm trotzdem nicht. Auch als Baumfreund und Mitglied in der Baumschutzkommission sieht er Probleme auf die nächsten Generationen zukommen.
Die im Vorjahr in größerer Zahl gefällten Linden waren zu beiden Seiten des Platz-Innenbereiches angepflanzt. Zu eng, findet Reichel und sieht das in der Fachliteratur bestätigt. Nach der brauchen neu gepflanzte Linden zwölf Meter Platz in jede Richtung, um sich gut entwickeln zu können. „So viel Platz ist nicht, das habe ich selbst nachgemessen“, sagt Uwe Reichel.
Dass sich die alten Bäume an der Überbauung im wahrsten Wortsinn gestoßen haben, das konnten und können die Nutzer noch gut sehen. Um die Wurzeln hatten die Bäume an verschiedenen Stellen die Bordsteine gehoben und somit den Fußweg kaputt gemacht. „Genau dasselbe passiert wieder“, sagt der Leisniger voraus. „Müssen wir denn den damals gemachten Fehler wiederholen und das heutige Problem noch einmal unseren Enkeln aufbürden?“, fragt Uwe Reichel. Nichts anderes passiere aus seiner Sicht, wenn die gestalterischen Pläne wie vorgeschlagen umgesetzt werden. Er habe nichts gegen Linden, weil der Platz nun einmal so heiße. Doch dann, so findet er, sollten die Bäume auch eine Chance bekommen, sich zu entfalten.
Über den grünen Aspekt hinaus sieht Reichel wie die Anwohner die Öffnung des Lindenplatzes in Richtung Bergstraße kritisch. Immerhin gab es für die Sperrung Sicherheitsgründe. „Die Nutzer sollten sich die Pläne unbedingt anschauen und ihre Meinung sagen“, findet er.