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Baustart am Uran-Teich

Die Wismut saniert den Schlammteich IV. Zum Auftakt können Bürger ihre Fragen loswerden.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Tobias Winzer und Matthias Weigel

Freital. Sechs Millionen Euro soll die Sanierung des sogenannten Schlammteichs IV in Freital-Döhlen kosten. Zum Baustart mit dem obligatorischen ersten Spatenstich am kommenden Dienstag veranstaltet die zuständige Wismut als Projektträger gemeinsam mit der Stadt Freital eine Bürgerversammlung. Los geht es 17 Uhr. Treff für alle Interessierten ist 16.30 Uhr an der Schachtstraße, Zufahrt zum Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal.

Die Sanierungsfläche, jenseits von Schachtstraße und Humuswerk, beträgt insgesamt 7,2 Hektar, davon sind 2,8 mit Wasser bedeckt. Auf dem Gelände wurden Rückstände der Uranerzaufbereitung – radioaktive Feinschlämme – abgelagert. 700 000 Kubikmeter Feinschlämme lagern hier bis in 23 Meter Tiefe. Das Wasser, 15,6 Millionen Liter, ist bis zu 1,30 Meter tief. Laut Wismut ist eine Reifenwaschanlage vorgesehen, um die Ausfuhr von kontaminiertem Staub und dreckige Straßen zu verhindern. Außerdem will man im Gelände Wasser einsetzen, und so eine Staubentwicklung verhindern. Ein Messprogramm für den Strahlenschutz, das bis zur Wohnbebauung reicht, ist obligatorisch. Zudem soll, statt einer Zufahrt direkt von der Weißiger Straße, eine Baustraße an der Schachtstraße nördlich über das Gelände des ehemaligen Jugendwerkhofes errichtet werden.

Bei der Sanierung ist eine Rodung, Abdeckung und spätere Neubegrünung geplant. Der Schlamm wird vor Ort belassen, umgeschichtet, entwässert, verdichtet und dann eingepackt. So hat es die Wismut auch bei der Sanierung anderer Schlammteiche gemacht. Vor allem die Entwässerung der Schlämme ist aufwendig. Man rechnet mit drei bis fünf Jahren Bauzeit. Das Vorhaben schließt den Bau eines Ableitungssystems für Regenwasser ein. Der Teich soll auch künftig weiter als Regenrückhaltebecken für den Hochwasserschutz genutzt werden.

Das kontaminierte Wasser wird laut Wismut in die Weißeritz abgepumpt. Vier Monate soll das dauern. Mit Proben wurde bestimmt, welche Behandlung des Wassers zuvor nötig ist. Entsprechende Filter sind vorgesehen. Auch das hier anfallende Regenwasser wird in den Fluss abgeleitet.