Von Marleen Hollenbach
Bautzen. Die Stadt Bautzen hat mit dem Bau der neuen Kindertagesstätte am Schützenplatz begonnen. Das teilt die Verwaltung mit. Demnach wurde bis kurz vor Ostern das Baufeld aufgeräumt. Dabei mussten auch Bäume gefällt und Sträucher entfernt werden. „Diese Arbeiten wurden aber auf das geringst Nötige reduziert, damit der Charme der Fläche erhalten bleibt“, erklärt Bautzens Stadtsprecher André Wucht.
Im Mai kehren die Bauarbeiter zurück. Dann geht es auf der freien Fläche richtig los. Als Erstes wird eine Zufahrtsstraße gebaut, damit die Baumaschinen auch zu dem Grundstück gelangen. Anschließend startet die Errichtung des neuen Gebäudes. Der Neubau soll spätestens 2020 fertig sein.
Für das Gebäude plant die Stadt fünfeinhalb Millionen Euro ein. Schon jetzt steht fest, wie das Haus aussehen wird. Das Gebäude erhält eine Holzverkleidung und ein flaches Dach. Bei einem Architekturwettbewerb konnte sich ein Planungsbüro aus Hamburg damit durchsetzen. Der langgezogene asymmetrische Grundriss der zwei Gebäudeteile überzeugte das Preisgericht. Die geplanten Häuser stehen auf einem schmalen Grundstück am Schützenplatz und sind über Eck miteinander verbunden. Auch das laubenartige Balkonsystem kam bei den Juroren gut an. Alle Gruppen- und Projekträume bekommen so zusätzlichen Platz zum Spielen.
Mehr als 180 Betreuungsplätze für Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder
Die Stadt plant in dem Gebäude mehr als 180 Betreuungsplätze für Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder. Diese Plätze sind dringend notwendig. Der Kitabedarfsplan der Stadt prognostiziert, dass die vorhandenen Einrichtungen schon bald an ihre Grenzen kommen. Richtig eng wird es ab 2022. Dann rechnet die Stadt damit, dass 80 Krippen- und mehr als 200 Kindergartenplätze fehlen. Für Entlastung soll nicht nur der Neubau am Schützenplatz sorgen. Auch will die Stadt die Weigang-Krippe nicht – wie ursprünglich geplant – mit der Eröffnung der Schützenplatz-Kita schließen, sondern mindestens bis zum Jahr 2026 weiterbetrieben.
Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist nicht nur aufgrund der höheren Geburtenrate gestiegen. Mütter, die sich früher als bisher für den Wiedereinstieg in den Job entscheiden, Zuwanderung und Rückkehrer lassen die Nachfrage klettern, erklärt Finanzbürgermeister Robert Böhmer.