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Bautzen: Amphibien-Wanderung nimmt wieder zu

Im vergangenen Jahr gab es im Landkries Bautzen wieder mehr Kröten als in den Vorjahren. Grund dafür war das Klima.

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Helfer der Naturschutzstationen aus dem Landkreis Bautzen stellen Amphibienzäune auf.
Helfer der Naturschutzstationen aus dem Landkreis Bautzen stellen Amphibienzäune auf. © dpa-Zentralbild

Von Miriam Gnant

Bautzen. Erdkröten, Grasfrösche und Teichmolche – in den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Amphibien im Landkreis Bautzen immer weiter zurückgegangen. 2021 war es aber anders: Bis zu 30.500 Tiere wurden an den "Froschzäunen" gesammelt. Dies sind im Vergleich zu 2020 beinahe doppelt so viele Kröten.

2017 hat man bei einer Krötensammlung noch circa 50.000 Tiere verschiedenster Amphibienarten vermerkt. Die Tiere wurden im Bereich des Naturschutzzentrums Neukirch und der Naturschutzstation Neschwitz an den insgesamt 31 Amphibienzäunen gesammelt. Im Jahr 2020 ging die Zahl auf 18.400 Tiere zurück. Im vergangenen Jahr waren es wieder deutlich mehr.

Populationen erholen sich langsam

Besonders die Aktivität einiger Arten wie der Erd- und Knoblauchkröten haben sich 2021 wieder verbessert. Die der Moorfrösche aber verschlechtert sich weiter. Dies liegt daran, dass die Erd- und Knoblauchkröten Hitze und Trockenheit besser vertragen. Moorfrösche dagegen bevorzugen das feuchte, sumpfige Klima mit einem hohen Grundwasserspiegel wie Zwischenmoore und Nasswälder, weshalb sie mit der Wärme der letzten Jahre zu kämpfen hatten. Das schreibt Angelika Schröter, die Geschäftsführerin der Naturschutzstation Neschwitz.

Beeinträchtigung durch Straßenverkehr

Auch der zunehmende Straßenverkehr behindert die Amphibienwanderung. Deshalb sei es umso wichtiger, sie vor fahrenden Autos zu schützen, schreibt die Naturzentrale. Die Kröten wandern besonders in den Morgen- und Abendstunden, bevorzugt bei Temperaturen über acht Grad und bei Regen. Deshalb bitten die Naturschutzstationen auch um erhöhte Achtsamkeit auf den Straßen.

Eine zweite Möglichkeit der Unterstützung ist es, als Ampihbienzaunbetreuer selbst zu helfen. Dabei werden die Tiere genau erfasst, um die Population einschätzen zu können. Auch bitten die Naturschutzzentren darum, keine Tiere eigenständig aus den Eimern zu nehmen.

Möglichkeiten zur Amphibienzaunbegehung bieten sowohl die Naturschtzstation Neschwitz wie auch das Naturschutzzentrum „Oberlausitz Bergland“ in Neukirch/Lausitz an. Telefonisch ist die Naturzentrale im Landkreis Bautzen unter der 035931 293965 zu erreichen.