Bautzen
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Wichtiger Besuch in den Schwesternhäusern Kleinwelka

Nach der Auszeichnung der Schwesternhäuser Kleinwelka als europäisches Kulturerbe haben Vertreter von „Europa Nostra“ am Donnerstag das Kleinod besucht.

Von Katja Schlenker
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Zusammenkunft an den Schwesternhäusern in  Kleinwelka: Die Vize-Präsidenten des Denkmalschutz-Verbundes „Europa Nostra“ Petr Svoboda (4.v.r.) und Jacek Purchla (2v.r.) waren am Donnerstag zu Besuch.
Zusammenkunft an den Schwesternhäusern in Kleinwelka: Die Vize-Präsidenten des Denkmalschutz-Verbundes „Europa Nostra“ Petr Svoboda (4.v.r.) und Jacek Purchla (2v.r.) waren am Donnerstag zu Besuch. © Stadtverwaltung Bautzen

Bautzen. Die Schwesternhäuser Kleinwelka sind europäisches Kulturerbe – doch wie geht es nun weiter? Um sich ein Bild vor Ort zu machen, haben die Vize-Präsidenten von „Europa Nostra“ am Donnerstag das Kleinod im Bautzener Ortsteil besucht. Jacek Purchla aus Krakau und Petr Svoboda aus Prag sind auf Einladung von Uwe Koch, Präsident von „Europa Nostra Deutschland“, zu Gast gewesen. Beide zeigten sich beeindruckt von dem einzigartigen Ensemble, das am 13. April 2023 vom Denkmalschutz-Verbund "Europa Nostra" in das Programm „7 most endangered“ aufgenommen worden ist.

Nun werden die Experten dabei unterstützen, den Erhalt der Schwesternhäuser voranzubringen. Parallel dazu startet die Sanierung des maroden Daches, erklärt Lutz-Wolfram Reiter, der Vorsitzende des Fördervereins "Schwesternhäuser Kleinwelka". Dafür haben Brüder-Unität und Verein vor Kurzem knapp 500.000 Euro an Fördermitteln von Bund und Land erhalten.

Schwesternhäuser auch in Fahrradrouten aufnehmen

All das sind erste Schritte. Was dann aber noch umgesetzt werden muss und worauf Brüder-Unität und Verein nur wenig Einfluss haben, ist die Verbesserung der Infrastruktur rund um die Schwesternhäuser Kleinwelka. In Fahrradrouten sollte das Ensemble dann zum Beispiel aufgenommen werden. Ebenso wären Ladestationen für E-Autos denkbar.

Am Donnerstagabend feiern die Brüder-Unität und der Verein nun erst einmal die Auszeichnung. Danach heißt es, Geduld zu haben, bis die Zusammenarbeit mit „Europa Nostra“ anläuft. Das Nutzungskonzept, welches für die Schwesternhäuser erstellt worden ist und Grundlage für alles Weitere bildet, ist bereits fertig.

Lutz-Wolfram Reiter ist optimistisch. „Als ich die Stelle als Vereinsvorsitzender übernommen habe, habe ich gesagt: Hier möchte ich gerne meinen 70. Geburtstag feiern“, erzählt er. „Es sind noch 18 Jahre Zeit, aber vielleicht wird es jetzt sogar eher fertig.“

Kleinwelka ist mehr als der Saurierpark

Außerdem appellierten die beiden Vize-Präsidenten von „Europa Nostra“, den Prozess, der nun in Kleinwelka beginnt, nicht nur als rein deutsches Projekt zu sehen. Mit dem Dreiländereck zusammen mit der Tschechischen Republik und Polen hätten die Schwesternhäuser Kleinwelka großes Potenzial zu weit größerer Strahlkraft.

Nicht zu vergessen sei auch, dass es Kolonien der Herrnhuter Brüdergemeine wie die in Kleinwelka weltweit gebe. „Wenn man in fünf Jahren bei dem Namen Kleinwelka nicht nur an den Saurierpark denkt, sondern auch an die Schwesternhäuser, wäre ein wichtiges Ziel erreicht“, fasst Lutz-Wolfram Reiter die Vision in Worte.