Bautzen: Dresdener Straße bald ohne Risse und Löcher

Bautzen. Obwohl es erst Mitte Februar ist, denkt manch einer vielleicht schon an die warme Jahreszeit. Dazu gehört für viele auch ein Einkauf im Baumarkt, um Balkon oder Terrasse aufzufrischen. Wer in Bautzen neue Gartenmöbel oder einen Grill im Obi-Markt an der Dresdener Straße kaufen will, muss ab Mitte Mai allerdings einen längeren Weg in Kauf nehmen.
Denn dann soll auf der Dresdener Straße zwischen dem Kreisverkehr an der Esso-Tankstelle und dem Obi-Markt gebaut werden. Der Beschluss wurde am Mittwoch im Stadtrat gefasst. 24 Mitglieder stimmten für den Ausbau der Straße, zwei Stadträte enthielten sich. Vorher hatten bereits der Bauausschuss und der Ortschaftsrat Stiebitz grünes Licht für das Vorhaben gegeben.
Neue Schutzstreifen für Radfahrer
„Die Fahrbahn weist schon viele Jahre Schlaglöcher, Risse und und Spurrinnen auf“, begründet das zuständige Hoch- und Tiefbauamt der Stadt, warum die Arbeiten nötig sind. Nun soll die Fahrbahn erneuert werden, außerdem entsteht an beiden Seiten ein Schutzstreifen für Radfahrer, der in die Fahrbahn integriert wird. Auf der südlichen Fahrbahnseite wird der Rad- und Gehweg außerdem in einen Gehweg umgewandelt, der auch von Radfahrern genutzt werden darf.
Von dem aus Stiebitz stadteinwärts führenden Radweg werden Radfahrer künftig über eine Absenkung auf den Schutzstreifen geleitet. Stadtauswärts werden die Markierungen für Radfahrer auf der Fahrbahn bis in Höhe des Parkplatzes an der Siedlungsstraße in Stiebitz fortgeführt. Von dort sollen die Radfahrer über eine Querungshilfe auf den Gehweg südlich der Straße wechseln.
Da die Schutzstreifen in die Fahrbahn integriert sind und die Autos - anders als bei sogenannten Radfahrstreifen - die gestrichelte Linie beim Überholen überqueren dürfen, äußerten einzelne Stadträte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit für Radfahrer. Stadtsprecher Markus Gießler erklärte dazu, dass die Fahrbahn für einen Radfahrstreifen nicht breit genug sei.
Stadtauswärts wird über die B96 umgeleitet
Neben der Fahrbahn wird auch die Straßenentwässerung erneuert, die bisher über das Gelände des Umspannwerks der SachsenEnergie lief. Durch Straßeneinläufe, die auf beiden Seiten neu entstehen, soll das Regenwasser künftig in einen Straßenentwässerungskanal unterm Gehweg fließen. Der Entwässerungskanal führt zu einer Regenwasserableitung, die im vergangenen Jahr neben dem Autohaus Matticzk gebaut wurde und ins Rattwitzer Wasser mündet.
„Das Autohaus hilft uns mit der Bereitstellung der Fläche“, erklärt Baubürgermeisterin Juliane Naumann. Das Hoch- und Tiefbauamt komme der Firma dafür mit einer Fläche vor dem Autohaus entgegen, auf dem künftig Autos entladen werden können. „Das dient auch dem Verkehrsfluss, weil die Lkw so nicht mehr die Straße blockieren“, fügt Amtsleiter Manuel Hentschel hinzu.
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis November dauern. Während der Bauzeit wird der Abschnitt einspurig befahrbar sein, und zwar stadteinwärts. Auch die anliegenden Grundstücke werden mit dem Auto nur aus Richtung Stiebitz kommend erreichbar sein. Stadtauswärts sollen Autofahrer über den Kreisverkehr an der Esso-Tankstelle oder über die Schliebenstraße auf die B96 fahren und über den Kreisverkehr bei Cölln zurück Richtung Dreistern.
Für das Bauprojekt sind insgesamt knapp 1,4 Millionen Euro veranschlagt, davon knapp eine Million für den Ausbau der Straße. Reichlich 400.000 Euro entfallen auf den Bau der Regenwasserableitung ins Rattwitzer Wasser, der bereits letztes Jahr erfolgte.