Bautzen
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Bautzener Bürgernetz wird dichter

27 Vereine und Initiativen engagieren sich in der Stadt für Toleranz und Umweltschutz. Im September laden sie zu einem Fest und einem Grünen Tag ein.

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Anne-Marie Russew (M.) und einige Mitstreiter vom Bürgernetz - auf dem Foto sind Lutz Schröder und Anne Wilhelm zu sehen - organisieren jetzt das Fest der Begegnung und einen "Grünen Tag".
Anne-Marie Russew (M.) und einige Mitstreiter vom Bürgernetz - auf dem Foto sind Lutz Schröder und Anne Wilhelm zu sehen - organisieren jetzt das Fest der Begegnung und einen "Grünen Tag". © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. „Bautzen ist eine schöne Stadt – aber auch eine gespaltene“, das sagt Anne-Marie Russew, Mitinitiatorin des Sozialforums Bautzen. Sie engagiert sich im hiesigen Bürgernetz und erzählt von dem Projekt: In Vorbereitung auf das 10. Forum hatten seine Initiatoren Vereine angefragt, die für eine nachhaltige Stadtgestaltung stehen. „Dann kam uns die Idee: Wir müssen uns zusammenschließen.“ Im Januar 2020 war es so weit: Das Bürgernetz Bautzen entstand als Internetseite, die die Vereine gemeinsam betreiben und so einen zentralen Überblick für interessierte Bürgerinnen und Bürger ermöglichen.

Zu den ursprünglichen 23 beteiligten Vereinen und Initiativen sind mittlerweile vier weitere hinzugestoßen. Sie setzen sich gemeinsam ein gegen Hass - vor allem gegen Fremde - für mehr Umweltbewusstsein und ein friedliches Zusammenleben in der Stadt.

Gegenseitige Unterstützung im Verbund

„Wir wollen nicht nur Beteiligung in den jeweiligen Vereinen und Initiativen bieten, sondern Respekt, Vielfalt und Toleranz auch selbst leben“, sagt Anne-Marie Russew. Interessierte sollen zudem die Möglichkeit bekommen, sich kennenzulernen.

Das Konzept geht auf: Mittlerweile bereitet man sich auf das achte Treffen des Bürgernetzes vor. Über die Internetseite des Bürgernetzes können die angeschlossenen Vereine informieren und für ihre Sache werben. Von den Ganzmachern über die Stadtbegrüner bis hin zu regionalen Ablegern von Fridays for Future oder Attac - wer Lust hat, sich ehrenamtlich an der Stadtgestaltung zu beteiligen, kann über die Internetseite des Netzwerks einfach Kontakt zu den Initiativen aufbauen. Interessierte Vereine, die die Ansichten des Bürgernetzwerkes teilen, können sich unter jederzeit melden.

Das kann sich lohnen, Anne-Marie Russew freut sich, im Verbund viel erreicht zu haben: „Mich fasziniert am meisten, dass sich im Bürgernetzwerk Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten und Lebensentwürfen für Nachhaltigkeit und Toleranz einsetzen.“

Vielfalt zeigen, Vielfalt leben

Aktuell planen die Vereine das Fest der Begegnung. „Wir waren ganz erstaunt, als wir gehört haben, dass es Bautzenerinnen und Bautzener aus 17 verschiedenen Herkunftsländern gibt. Vor drei Jahren haben wir das Fest schon einmal veranstaltet, dann wurden wir von Corona unterbrochen“, so Russew.

Am 18. September möchte man zwischen 15 und 18 Uhr auf der Reichenstraße einmal mehr Vielfalt zeigen, Kultur und Küche der verschiedenen Länder präsentieren. Außerdem sind Musik und eine Modenschau geplant. Menschen sollen zusammengeführt werden. Der Eintritt ist frei.

Ökologische Projekte gehören zu den Grundanliegen des Bürgernetzes. Im vergangenen Jahr pflanzte die Organisationsgemeinschaft zum Beispiel zwei Bäume an der Spree. Für den 19. September organisieren Stadtbegrüner, Ganzmacher, Lebensmittelretter und andere den Grünen Tag, an dem von 11 bis 16 Uhr auf dem Wendischen Kirchhof Themen der Nachhaltigkeit und praktische Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert werden sollen. Unterm Strich zähle: „Zusammen sind wir stark“, sagt Anne-Marie Russew.

Kontakt: E-Mail an [email protected]

Der Beitrag wurde von Fabian Schaar verfasst. Er ist Schüler am Oberland-Gymnasium Seifhennersdorf und absolviert derzeit ein Praktikum in der Lokalredaktion Bautzen der Sächsischen Zeitung.