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In Weißenberg kann jeder Pfefferkuchen backen

Familienabenteuer vor der Haustür: Im Museum „Alte Pfefferküchlerei“ lernt man das alte Handwerk kennen - und darf auch ausgiebig kosten.

Von Kerstin Fiedler
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Museumsmitarbeiterin Petra Richter schlüpft gern mal in die Rolle der Bäckerin – hier in einem Ausstellungsraum des Museums Alte Pfefferküchlerei in Weißenberg. Dort kann man als Besucher auch selber backen.
Museumsmitarbeiterin Petra Richter schlüpft gern mal in die Rolle der Bäckerin – hier in einem Ausstellungsraum des Museums Alte Pfefferküchlerei in Weißenberg. Dort kann man als Besucher auch selber backen. © SZ/Uwe Soeder

Weißenberg. Auf dem Marktplatz von Weißenberg, der kleinsten Stadt im Kreis Bautzen mit nur gut 3.000 Einwohnern, fällt zunächst das imposante Rathaus auf. Doch gleich gegenüber gibt es ein kleines Haus, das das einzige museal genutzte Denkmal des Pfefferküchlerhandwerks in Europa beherbergt. Die „Alte Pfefferküchlerei".

Das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1617 ist mit seinen über 400 Jahren Geschichte eines der ältesten Gebäude in Weißenberg und war bis 1937 Wohn- und Arbeitsstätte der Weißenberger Pfefferküchler. Im Jahre 1941 stiftete der letzte Weißenberger Pfefferküchler Paul Hermann Opitz sein Haus der Stadt Weißenberg, die es in ein Museum umwandelte.

Förderverein richtet Backstube ein

Das Museum vermittelt bis zum heutigen Tag die authentischen Lebens- und Arbeitsbedingungen vom 17. bis in das frühe 20. Jahrhundert und die vorindustrielle Geschichte des Pfefferkuchenhandwerks. Dazu gehören der Laden, die Backstuben mit den historischen Handwerksgeräten und das Backhaus mit der offenen Knüppelesse. Eine Gewürzkammer, die Wohnräume und eine Ausstellung zur geschichtlichen Entwicklung der Pfefferküchlerei sind hier zu besichtigen. Natürlich gibt es auch viele bunte Pfefferkuchen zu sehen – und als Souvenir zu kaufen.

Es ist schon spannend, wie in Handarbeit die Pfefferkuchen in ihren verschiedenen Formen und aus unterschiedlichen Materialien, sprich Backmischungen, hergestellt werden. Und um es noch ein bisschen anschaulicher zu gestalten, hat der Betreiber des kleinen Museums, der Förderverein Museum „Alte Pfefferküchlerei“, in den vergangenen Monaten eine kleine Backstube eingerichtet. Hier können bis zu sechs Besucher selber Pfefferkuchen backen. Oder nach Wunsch auch anderen Kuchen. Und hinterher kann das eigene Backwerk natürlich auch gekosten oder mitgenommen werden.

Backmischungen kommen aus örtlichem Unternehmen

„Das Angebot machen wir Familien, zum Beispiel für einen Kindergeburtstag, aber auch Kindergruppen“, sagt Andreas Eßlinger vom Vorstand des Vereins. Natürlich können auch Vereine oder Reisegruppen dieses Angebot nutzen und hinterher gemütlich Kaffee trinken und den selbst gebackenen Kuchen essen.

Die Backmischungen dafür kommen übrigens von den Geha-Mühlen in Weißenberg, einem Unternehmen, das bereits in der siebenten Generation familiengeführt ist. Der Betrieb stellt neben Kuchen- auch Brotbackmischungen her, die es im Museum zu kaufen gibt.

Museum ist außer montags täglich geöffnet

Die Stadt Weißenberg liegt direkt an der Autobahnabfahrt 4 gleichen Namens, rund 20 Kilometer von Bautzen in Richtung Görlitz.

Das Museum hat folgende Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 14 bis 16 Uhr, jedes erste Wochenende im Monat und an den Weihnachtsfeiertagen ist geschlossen.

Das Backangebot kostet pro Erwachsenen (mit Kaffee und Kuchen) 20 Euro, pro Kind 12 Euro.

Anmeldung: Telefon 035876 40429, [email protected]

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