Bautzen
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Einladung zum Schäferstündchen

Familienabenteuer vor der Haustür: In Göbeln erklärt Schäferin Ina Schmidt Interessenten ihren Beruf - und warum männliche Lämmer nicht alt werden.

Von Kerstin Fiedler
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Wer zum Schäferstündchen bei Ina Schmidt kommt, erfährt auch so einiges über die Knöpfe an der Weste der Schäferin. Border Collie Inka ist immer dabei.
Wer zum Schäferstündchen bei Ina Schmidt kommt, erfährt auch so einiges über die Knöpfe an der Weste der Schäferin. Border Collie Inka ist immer dabei. © SZ/Kerstin Fiedler

Großdubrau. Idyllisch liegt dieser kleine Ort Göbeln inmitten der Heide- und Teichlandschaft zwischen Commerau und Spreewiese. Nur knapp 60 Einwohner leben hier. Und die Schäferin Ina Schmidt. Bei ihr können Interessenten sehr viel zum Thema Schaf erfahren. Oft kommen die Interessenten aus dem Waldschulheim Halbendorf/Spree, so wie jüngst eine Schulklasse aus Colditz. Die Jungen und Mädchen staunten nicht schlecht über das, was Ina Schmidt zu berichten weiß. Und sie erzählt dies alles auf eine unterhaltsame Art und Weise, sodass so ein Schäferstündchen ziemlich schnell vorbei ist.

Wussten Sie zum Beispiel, dass ein geübter Schäfer ein Tier innerhalb von zwei Minuten scheren kann? Oder dass alle männlichen Lämmer nicht älter als ein Jahr werden? „Nur die Mädchen werden gebraucht“, sagt die Schäferin. Nämlich zur Zucht. Einmal im Jahr darf der Bock zu den Mutterschafen. Die bekommen dann nach fünf Monaten die Lämmer, welche bereits nach fünf bis zehn Minuten aufstehen. Nur zwei Wochen trinken sie bei der Mutter, dann fressen sie allein.

Große Herde wegen Wolfsrissen aufgegeben

Ina Schmidt erzählt von den Produkten, die aus Schaffleisch oder Wolle hergestellt werden, lässt die Kinder immer mitmachen und rätseln. Dann bekommen sie genau wie die Schafe auf den Kopf eine Kennzeichnung auf die Stirn – ein Herz oder einen Harry-Potter-Blitz malt sie auf und erklärt dann mit einem Augenzwinkern, dass die so Gekennzeichneten nun hierbleiben müssen, weil sie morgen geschlachtet werden.

Und dann lässt sie ein Mädchen ihre Schäfer-Weste anziehen und erzählt, wie die Anzahl der Knöpfe zustande kommt, warum es große und kleine Knöpfe gibt, und warum am Ende vier Wochen Urlaub für den Schäfer rauskommen.

Das Schäferstündchen ist abwechslungsreich. Man merkt, dass Ina Schmidt Schäferin mit Leib und Seele ist, auch wenn ihre jetzige Herde nur noch 14 Tiere hat. „Die Gebrauchtschafhaltung habe ich 2009 aufgegeben, weil ich zu viele Verluste durch Wolfsrisse hatte“, sagt sie. Nun kümmert sie sich um ihre Ferienwohnungen im „Spreehof“ und den Hofladen. Außerdem fördert sie in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat den sanften Tourismus – und bietet eben Schäferstündchen an. Im August gibt es drei Termine.

Drei Termine im August

Das Schäferstündchen gibt es ab zehn Personen nach Voranmeldung. Termine im August: 17., 24. und 31. August. Preis: zwei Euro pro Person

www.spreehof.de

Der Hofladen öffnet freitags von 14 bis 18 Uhr und nach Absprache.

Göbeln ist ein Ortsteil von Großdubrau und befindet sich zwischen Bautzen und dem Bärwalder See nahe der B 156.

Neben einem Spaziergang durch den Ort lohnen sich Abstecher zum Schloss Spreewiese, zum Segelflugplatz in Särchen oder ins Erholungsgebiet „Blaue Adria“ in Crosta.

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