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Königswartha: Künstliche Burgruine und viel Natur

Familienabenteuer vor der Haustür: Auf dem ehemaligen Tagebaugebiet in Caminau entstand eine Erlebniswelt für groß und klein.

Von Kerstin Fiedler
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Von dieser künstlich errichteten Burgruine haben die Besucher den besten Ausblick über den Biotopverbund und die Abbaufläche des Kaolinwerks in Caminau.
Von dieser künstlich errichteten Burgruine haben die Besucher den besten Ausblick über den Biotopverbund und die Abbaufläche des Kaolinwerks in Caminau. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Königswartha. Wer diesen Erlebnispfad erkunden will, muss an der B 96 von Königswartha kommend Richtung Hoyerswerda ganz genau aufpassen, um das kleine Hinweisschild hinter dem Fischteich nicht zu verpassen.

Dieses weist auf ein Kleinod hin, das nicht nur für Naturfreunde etwas bietet. Nein, es ist auch ein Zeichen dessen, was Bergbaufirmen aus einem ehemaligen Abbaugebiet machen können. Mitten im Wald befindet sich nämlich ein Biotopverbund mit Totholzpark, dendrologischem Lehrpfad und Feuchtbiotop.

2005 wurde eine 350.000 Quadratmeter große ehemalige Tagebaufläche des Caminauer Kaolinwerks für die Öffentlichkeit freigegeben. Nach und nach entstand ein einzigartiger Biotopverbund, der viele Besucher lockt, weil er viel zu bieten hat: So entstand ein dendrologischer Lehrpfad, also eine Sammlung heimischer und ortsfremder Bäume.

Es gibt eine Pflanzensammlung aus dem asiatischen Raum mit dem Nachbau eines japanischen Schreins als Symbol des Glücks. Am besten angenommen wird die künstlich angelegte Burgruine mit angeschlossenem Amphitheater. Von oben haben die Besucher einen tollen Blick über das gesamte Gelände.

Totholz bedeutet Leben

Interessant ist aber auch der Totholzpark. Auch wenn es sich zunächst paradox anhört, so steht Totholz in der Natur doch für den Neubeginn des Lebens. Das so genannte Totholz enthält eine Vielzahl von Organismen, die sich im Laufe der Evolution an diese Lebensstätte angepasst haben.

Totholz entsteht durch das Absterben von Bäumen und Ästen aufgrund biologischer oder physischer Ereignisse wie Brand, Blitzschlag, Windwurf oder Pilzbefall. Das zerfallende Holz bietet besonders kleinen Lebewesen wie Käfern Nahrung und Unterschlupf.

Der Hirschkäfer oder auch der Nashornkäfer sind in der Zeit der Larvenentwicklung sogar unbedingt auf Totholz angewiesen. Von den Insektenlarven im Totholz ernähren sich wiederum viele einheimische Vögel.

Die Caminauer Kaolinwerk GmbH beweist mit der Gestaltung des Biotopverbundes, dass industrieller Bergbau und Natur im Einklang sein können. Im Sinne einer schonenden und nachhaltigen Ressourcennutzung sieht sich das Unternehmen der landschaftsgestaltenden Nachfolgenutzung verpflichtet.

Freier Eintritt im Kaolinwerk Caminau

Der Biotopverbund liegt an der B 96 zwischen Königswartha und Hoyerswerda. Ein kleines Hinweisschild weist auf die Einfahrt gleich nach dem Fischteich hin.

Geöffnet ist für Familien und interessierte Gruppen jeder Altersklasse täglich von 8 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei.

Anmeldung für Führungen sind beim Caminauer Kaolinwerk unter 1035931 160 möglich.