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Bautzen: Stadtrat spricht sich für Bauforschungszentrum aus

In Kürze wird bekannt gegeben, welches Großforschungszentrum im Zuge des Strukturwandels in der Oberlausitz entstehen soll. Bautzen hat einen Favoriten.

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So könnte es aussehen, das mögliche neue Großforschungszentrum für nachhaltiges Bauen. Ob es in die Oberlausitz kommt, wird in Kürze bekannt gegeben.
So könnte es aussehen, das mögliche neue Großforschungszentrum für nachhaltiges Bauen. Ob es in die Oberlausitz kommt, wird in Kürze bekannt gegeben. © Visualisierung: CGI HENN

Bautzen. Im Zuge des Strukturwandels sollen in Sachsen zwei Großforschungszentren entstehen - eins in der Oberlausitz und eins im mitteldeutschen Braunkohlerevier. Im Wettbewerb darum haben sich bisher sechs Projekte durchgesetzt. Über die endgültige Entscheidung wird die Öffentlichkeit am Donnerstag dieser Woche informiert.

Nachdem der Bautzener Landrat Udo Witschas (CDU) im Vorfeld für das Projekt Lausitz Art of Building – LAB der TU Dresden plädiert hatte, hat sich auch der Bautzener Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) schriftlich gegenüber der Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger und dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) positioniert. Darin teilt er mit, dass sich der Bautzener Stadtrat nach ausführlicher Diskussion ebenfalls für das Lausitz Art of Building (LAB) ausspricht. Ein Grund dafür ist, dass die Konzeption des LAB die Schaffung von Arbeitsplätzen sowohl für Facharbeiter als auch für Akademiker in der Region zwischen Bautzen und Görlitz vorsieht.

In der Dimension erreiche das LAB eine Zahl von Arbeitsplätzen, welche deutlich über den Konzeptionen der Mitbewerber liege. Die Forderung gegenüber den Projekten des Strukturwandels, dass an bestehende Wirtschaftsstrukturen anzuknüpfen ist, werde mit dem LAB im Gegensatz zu anderen Projekten erfüllt: Die Region um Bautzen und die Große Kreisstadt Bautzen selbst verfügen über eine weit verzweigte Bauwirtschaft, deren Aktivitäten bereits jetzt auch auf den Bereich der Forschung ausgerichtet sind.

In der Begründung heißt es weiter: "Der Strukturwandel kann und darf jedoch nicht allein auf die Schaffung von Arbeitsplätzen ausgerichtet sein, sondern muss in heutiger Zeit neben den wirtschaftlichen Aspekten auch Aspekte des Klimaschutzes berücksichtigen." Der Ansatz des LAB, die CO2-Emission im Zusammenhang mit der Bauwirtschaft massiv zu reduzieren, sei als besonders bedeutsam einzuschätzen.

Landrat bittet Ministerpräsidenten um Unterstützung

Auch der Bautzener Landrat Udo Witschas (CDU) hatte im Vorfeld für das Projekt „Lausitz Art of Building – LAB“ der TU Dresden, das den Einsatz ressourceneffizienter, klimaneutraler Hochleistungswerkstoffe und neuer Materialien beim Bauen zum Inhalt hat, geworben.

„Auch wenn die anderen Projekte im Wettbewerb durchaus ihren Reiz haben und die Region voranbringen würden – mit dem LAB werden schneller Ansiedlungen ermöglicht und Arbeitsplätze auch in der Produktion geschaffen“, so Witschas. Das Projekt sei von den Menschen und Firmen in der Region gewollt und könne ein starkes Zeichen im umstrittenen Strukturwandel setzen.

Die Entscheidung, welches Forschungszentrum in den Genuss einer hohen staatlichen Förderung kommt, wird durch die Expertenkommission „Forschung und Innovation“ auf Bundesebene getroffen. Witschas: „Ich gehe aber davon aus, dass auch die Landesregierung in Dresden ein Wörtchen mitzureden hat und habe daher vergangene Woche noch Ministerpräsident Michael Kretschmer um seine Unterstützung gebeten.“

Das Großforschungszentrum soll jährlich mit 150 Millionen Euro gefördert werden. Zur Auswahl für die Lausitz stehen außer dem LAB noch ein Projekt des Deutschen Zentrums für Astrophysik, das unter anderem den Bau eines Untergrundforschungslabors im oberlausitzer Granit vorsieht, sowie ein Projekt, bei dem wissenschaftliche und technologische Grundlagen für die Errichtung und den Betrieb von Weltraumstationen auf Mond und Mars erforscht werden sollen. (SZ)