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Handwerker im Kreis Bautzen senden Hilferuf an den Kanzler

Die Kreishandwerkerschaft macht in einem offenen Brief ihre Existenzsorgen deutlich. Sie fordern unter anderem einen Stopp der geplanten Gasumlage.

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Die Handwerkerschaft im Kreis Bautzen ist angesichts der hohen Preise und der unsicheren Energieversorgung alarmiert. Nun sieht sie die Bundesregierung rund um Bundeskanzler Olaf Scholz in der Pflicht.
Die Handwerkerschaft im Kreis Bautzen ist angesichts der hohen Preise und der unsicheren Energieversorgung alarmiert. Nun sieht sie die Bundesregierung rund um Bundeskanzler Olaf Scholz in der Pflicht. © Kay Nietfeld/dpa

Bautzen. Die Handwerker im Landkreis Bautzen schlagen Alarm wegen der außerordentlich hohen Preissteigerungen. Die Betriebe würden sich ernsthaft um ihre Zukunft sorgen, es ginge um Existenzängste, heißt es in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz.

Durch die Inflation, die mittlerweile bei 7 Prozent liegt und im zweistelligen Bereich erwartet wird, haben die Handwerker mit enormen Preissteigerungen im Einkauf zu kämpfen. Doch es sei kaum möglich, die Produkte und Dienstleistungen für die Kunden noch teurer zu machen. Ohnehin seien die Kunden mittlerweile vorsichtiger, kaufen verhaltener ein.

Handwerker fordern Abschaffung der Gasumlage

"Wer zuerst seine Familie ernähren und die Wohnung heizen muss, spart am Bäckerbrötchen und Friseurbesuch", heißt es in dem Brief, den unter anderem der Kreishandwerksmeister Frank Scholze, Geschäftsführerin Sabine Gotschka-Schock und die 13 Innungen - vom von den Tischlern über die Dachdecker bis hin zu den Fleischern - unterschrieben haben. Besonders deutlich wird die Lage gerade im Baugewerbe, wo private Auftraggeber erste Aufträge verschieben oder stornieren.

Die Handwerker fordern deshalb, die Energie- und insbesondere Stromversorgung sicherzustellen. Dazu müssten alle Energiequellen genutzt werden. Neben heimischem Erdgas, sollte auch die Energie aus Kohle- und Atomkraftwerken weiter genutzt werden. Angesichts der Energiekrise wurde in den vergangenen Wochen darüber diskutiert, Kohle- und Atomkraftwerke länger am Netz zu halten. Zudem fordern die Handwerker unter anderem eine Deckelung der Energiepreise im Gewerbe und Handwerk und sprechen sich gegen die ab Oktober geplante Gasumlage aus.

In dem offenen Brief sprechen sich die Unterzeichner für ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine aus. Trotzdem habe die Bundes- und Landesregierung eine Verantwortung gegenüber den regionalen, mittelständischen Betrieben. Es seien nicht nur Arbeits- und Ausbildungsplätze in Gefahr, sondern auch "die ehrgeizigen Ziele der Bau- und Energiewirtschaft", die nur mit Handwerkern erreicht werden könnten. (SZ)