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Info-Mobil zur Endlagersuche für Atommüll kommt nach Bautzen

In Deutschland wird weiter nach einem Endlager für die radioaktiven Abfälle gesucht. Auch die Lausitz ist in der engeren Auswahl, weshalb nun ein Info-Mobil nach Bautzen kommt.

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Die Suche nach einem Endlager für Atommüll beschäftigt auch die Menschen in der Oberlausitz, denn die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung sieht die Region als einen von 90 möglichen Standorten.
Die Suche nach einem Endlager für Atommüll beschäftigt auch die Menschen in der Oberlausitz, denn die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung sieht die Region als einen von 90 möglichen Standorten. © dpa

Bautzen. Mitarbeitende des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) sind Anfang September in Bautzen mit einem Info-Mobil zu Besuch. Sie wollen Fragen zur Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle vor Ort beantworten. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich mit Hilfe von Exponaten, Filmen und digitalen Inhalten über das Umweltprojekt zu informieren. Das BASE überwacht die Suche nach dem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle und beteiligt die Öffentlichkeit an dem Verfahren.

2017 begann in Deutschland die Suche nach einem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle aus der Nutzung der Atomenergie. Das mit der Suche beauftragte Unternehmen, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), hat im Jahr 2020 einen ersten Zwischenstand seiner Arbeit veröffentlicht. Die BGE wertet Daten aus, erkundet den Untergrund und soll später auch das Endlager bauen.

Auch Lausitz kommt als Endlager in Frage

In seinem Zwischenbericht hat das Unternehmen 90 zum Teil sehr großflächige Gebiete (sogenannte Teilgebiete) benannt, für die sie günstige Voraussetzungen für ein Endlager sieht. Eines der Teilgebiete umfasst unter anderem die Lausitz. Auch trotz des geplanten Großforschungsprojektes des Deutschen Zentrums für Astrophysik in Ralbitz-Rosenthal sieht die BGE die Lausitz weiter als möglichen Kandidat für die Atommülllagerung.

Das betreffende Teilgebiet mit der Bezeichnung "09_00" sei jedoch sehr groß und erstrecke sich von Sachsen über das südliche Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern bis nach Baden-Württemberg, sagte eine Sprecherin im vergangenen Jahr. Der Untergrund sei geprägt von Kristallingestein - darunter Granit. Nach Angaben des BASE umfassen alle 90 Gebiete zusammen 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik.

Die BGE engt ihr Suchfeld derzeit weiter ein, indem sie aus den Teilgebieten wenige Regionen herausfiltert, sogenannte Standortregionen, die vor Ort näher untersucht werden sollen. "Der Vorschlag für diese Regionen ist Grundlage für eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung in den Regionen und eine Prüfung durch das BASE", heißt es von dem Bundesamt. Abschließend entscheidet der Bundestag über die Festlegung, in welchen Regionen weitere vertiefende Erkundungen für die Endlagersuche stattfinden sollen.

Das BASE ist jährlich an verschiedenen Orten in Deutschland mit einem Info-Mobil zu Besuch. Das mobile Ausstellungs- und Informationsangebot soll einen schnellen Überblick über das Suchverfahren vermitteln und zeigen, wie dich Bürger und Bürgerinnen daran beteiligen können. Mitarbeitende stehen zudem für Fragen zur Verfügung. (SZ/lyk)

Die Ausstellung ist am 5. September von 12 bis 19 Uhr und am 6. September von 10 bis 17 Uhr am Hauptmarkt in Bautzen zu sehen. Wer keine Zeit hat, das Info-Mobil persönlich zu besuchen, findet regelmäßige digitale Infoveranstaltungen auf der Internetseite des BASE.