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Kreissportbund Bautzen verzeichnet starken Mitgliederzuwachs

Der Bautzener Kreissportbund will vor allem Kinder zu mehr Sport bewegen. 4.000 ausgestellte Sportabzeichen im Jahr reichen ihm dafür nicht.

Von David Berndt
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Lars Bauer ist Geschäftsführer des Kreissportbundes Bautzen und freut sich über steigende Mitgliederzahlen. Darauf ausruhen will sich der Verband aber nicht.
Lars Bauer ist Geschäftsführer des Kreissportbundes Bautzen und freut sich über steigende Mitgliederzahlen. Darauf ausruhen will sich der Verband aber nicht. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Der Kreissportbund Bautzen (KSB) will nach der Corona-Zeit wieder mehr Menschen zum Sport motivieren. Mit der Kampagne "Bewegter Landkreis" sollen "noch mehr Menschen in Bewegung kommen", erklärten Vertreter des KSB bei einer Pressekonferenz an diesem Freitag.

So wünscht sich Vizepräsident Dietmar Stange etwa, dass mindestens 10.000 Menschen pro Jahr ein Sportabzeichen ablegen. Derzeit seien es 4.000. "Das Sportabzeichen gibt es für alle Altersklassen. Jeder könnte sich einfach mal testen und prüfen, ob er die Anforderungen bewältigt", so Stange. Neben dem Sportabzeichen des Deutschen Olympischen Sportbundes gibt es auch Abzeichen für verschiedene Sportarten, etwa Schwimmen, Tischtennis oder auch Fußball.

Das Abzeichen könne dazu beitragen, mehr Menschen zum Sport zu animieren, erklärt Stange - etwa durch Sportabzeichentage, Kooperationen mit Vereinen, Schulen, Kitas oder Unternehmen. Mit einem Filmprojekt zur Kampagne sollen alle Teile der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ermutigt werden, sich zu bewegen.

2.600 neue Mitglieder in Sportvereinen im Landkreis Bautzen

Mut machen dem KSB vor allem die gestiegenen Mitgliederzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Mit über 47.200 Mitgliedern in 379 Sportvereinen sei der organisierte Sport die größte Bürgerbewegung im Landkreis Bautzen. Damit habe man die Zahlen vor Ausbruch der Corona-Pandemie erreicht. Im Jahr 2023 gibt es insgesamt 2.600 neue Vereinsmitglieder, darunter 1.200 Kinder.

Beachtlich sei laut KSB-Geschäftsführer Lars Bauer vor allem die Entwicklung bei den Kindern und Jugendlichen. In der Gruppe der 7-14-Jährigen gebe es mit über 10.000 Kindern so viele Vereinsmitglieder wie bislang nicht. Auch bei den Erwachsenen würden sich die Mitgliedszahlen noch erholen. "Für manche ist es nach Corona vielleicht noch schwer, von der Couch hochzukommen. Die eigenen Kinder anzumelden oder wieder zum Training zu schicken, ist da oft einfacher." Erwachsene trieben dagegen immer häufiger Sport, um ihre Gesundheit zu fördern.

Kostenloses Sportangebot für Kinder wird 2023 fortgesetzt

Der Fokus des KSB liege trotzdem auf den Kindern und Jugendlichen. Der KSB habe nun mehr Ressourcen dafür übrig, seit er nicht mehr Ausrichter des Bautzener Firmenlaufs ist. Ein Zertifizierungsprogramm für Kitas, das 2022 begonnen wurde, soll in diesem Jahr fortgesetzt werden. Bis Ende 2022 trugen bereits 15 Einrichtungen im Landkreis Bautzen das Prädikat "Sportliche Kita" in Gold, Silber und Bronze. Dabei gehe es laut Lars Bauer um Bewegungsförderung für Kinder und um Unterstützung für die Kitas in Zusammenarbeit mit Vereinen vor Ort. Zudem hätten sich noch nie so viele Kinder und Mannschaften bei der Kita-Olympiade angemeldet wie im Jahr 2023.

Das Projekt "KIDS", Kinder in den Sportverein, setzt der KSB ebenfalls fort und möchte es an weiteren Standorten ausbauen. Von Mitte 2021 bis Ende 2022 gab es vor allem für Kinder aus sozial schwachen Familien kostenfreie Sportangebote an den Standorten Radeberg, Bischofswerda, Kamenz, Neukirch/Lausitz, Bautzen, Hoyerswerda und Lauta.

Dies werde in Form von jeweils achtwöchigen Sportkursen weiter fortgesetzt, vielleicht auch in weiteren Kommunen. "Pro Woche sind wir an zwei Standorten und machen dort allgemeine Sportangebote", erklärt Lars Bauer. Die Informationen werden über die Schulen und Kitas vor Ort verbreitet. In den Sportkursen schauen die Übungsleiter, welche Begabungen die Kinder haben und bei welchen Sportvereinen in der Nähe sie weiter trainieren könnten. "Es geht darum, die Kinder statt einer Mitgliedschaft erstmal mit einem relativ unverbindlichen Angebot für Sport zu begeistern", sagt Lars Bauer.

Ein Problem, das der KSB nicht lösen kann, sind steigende Hallengebühren und Energiepreise für die ehrenamtlichen Sportvereine. Hier könne er aber unterstützen, die Kommunen sensibilisieren oder nach Fördermöglichkeiten suchen.

Finanziert werden all diese Aktivitäten vom Landkreis Bautzen. Für den Doppelhaushalt 2023/24 seien 800.000 Euro eingeplant, allein 250.000 Euro für die Kinder und Jugendarbeit. Der Haushalt muss zwar noch beschlossen werden, der KSB zeigt sich aber optimistisch.