Hier will Kubschütz investieren

Kubschütz. Die Grundschule in Baschütz ist kaum mehr wiederzuerkennen: Seit im August vergangenen Jahres die Arbeiten zur Sanierung und Erweiterung des historischen Gebäudes an der Hauptstraße begonnen haben, hat sich viel getan. Das alte Schulgebäude ist bis unters Dach entkernt, die Nebengebäude, in denen sich unter anderem der Speisesaal befand, sind verschwunden. Dafür hebt derzeit ein Kran die großen Stahlbetonplatten an die Stelle, an der ein kubusförmiger Erweiterungsbau entsteht.
Der Kubschützer Bürgermeister Olaf Reichert (parteilos) betrachtet das Treiben vom Rand der Baustelle. Sein Blick ruht auf dem größten Investitionsvorhaben, dass die Gemeinde seit der Wende angestoßen hat. Reichert wirkt zufrieden. Und das, obwohl bereits jetzt klar ist, dass die Ausgaben für die Gemeinde größer werden als ursprünglich geplant.
Erste Schätzungen waren von Baukosten in Höhe von rund fünf Millionen Euro ausgegangen. 90 Prozent der Leistungen sind inzwischen ausgeschrieben. Mindestens zwölf Prozent mehr, das kann Reichert inzwischen kalkulieren, wird die Maßnahme kosten. Bis 2022 soll sie dauern.
Schrecken kann ihn das nicht. "Dass solche Vorhaben immer teurer werden als geplant, war vorher klar. Dieses Geld für unsere Kinder auszugeben, ist eine Investition in die Zukunft", findet er und ist froh, die beiden Fördermittelbescheide in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro von Land und Kreis noch vor der Corona-Pandemie in Empfang genommen zu haben. Schließlich wisse zum jetzigen Zeitpunkt niemand, wie sich die Förderpolitik in den kommenden Jahren entwickeln wird, fährt er fort.
Ausgaben für Feuerwehr und Hochwasserschutz
Doch trotz dieser positiven Grundstimmung - auch das ist klar - treten andere Maßnahmen hinter das größte Vorhaben Schulumbau in ihrer Priorität zurück. "Meine Kämmerin achtet sehr akribisch darauf, dass wir uns nicht übernehmen", sagt Reichert. Entsprechend bescheiden ist auch die Liste mit geplanten Investitionen, die Kubschütz laut jüngstem Gemeindehaushalt plant.
Vorgesehen ist dort neben knapp 100.000 Euro Eigenanteil für die Ausstattung der Grundschule die Anschaffung zweier neuer Feuerwehrautos. Für eines legen Malschwitz und Kubschütz zusammen; ein weiteres will Kubschütz im Rahmen einer Sammelbestellung mit anderen Gemeinden ordern.
Weitere 180.000 Euro sollen in den nachhaltigen Hochwasserschutz fließen. Davon profitiert vor allem der Ortsteil Kreckwitz. Dieses Thema schleppe die Gemeinde schon seit Jahren mit sich herum, sagt Olaf Reichert mit einem Seufzen und fährt fort: "Die Kreckwitzer können das schon nicht mehr hören, und auch ich bin es leid, ständig davon zu erzählen. Aber das Verfahren ist kompliziert und dauert halt. Fakt ist: Wir bleiben dran!" Was auf der Liste noch bleibt, ist ein Wunsch aus dem vergangenen Jahr: Der Bauhof braucht einen neuen Traktor.
Gemeindestraßen müssen warten
"Viel mehr ist nicht geplant", schließt Reichert seine kurze Aufzählung. Und selbst die Umsetzung dieser Vorhaben sei für die kleine Gemeinde bereits eine Herausforderung. "Die Bettdecke ist zu kurz", sagt der Bürgermeister und blickt dabei etwa auf die Straßen in den Ortsteilen. Die bleiben vorerst, wie sie sind. "Natürlich ist es ärgerlich, wenn die Fahrt durch den Ort eine Holperpartie ist, aber der Neubau der Schule ist und bleibt nachhaltiger", begründet Reichert die Prioritätensetzung der Gemeindeverwaltung.
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