Bautzen
Merken

Gymnasiastin aus Wilthen gewinnt Vorlesewettbewerb

Laila Charleen Mejia liebt Fantasy und Abenteuer. Mit ihrem Lieblingsbuch "Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär“ punktet die Elfjährige nun beim Kreisfinale.

Von Miriam Schönbach
 3 Min.
Teilen
Folgen
Laila Charleen Mejia aus der sechsten Klasse des Gymnasiums Wilthen ist die Gewinnerin beim Kreisausscheid des Vorlesewettbewerbs in Bautzen.
Laila Charleen Mejia aus der sechsten Klasse des Gymnasiums Wilthen ist die Gewinnerin beim Kreisausscheid des Vorlesewettbewerbs in Bautzen. © Miriam Schönbach

Bautzen. Aufpassen, es kommt ein Zungenbrecher: „Tihiivianipirii Kengklepperkengkerenng“. Dieses Wortgetüm geht Laila Charleen Mejia ganz einfach von den Lippen. Hinter den scheinbar zusammenhanglosen Buchstaben verbirgt sich kein anderer als Käpt’n Blaubär, gut bekannt für seine Flunker-Geschichten. Nachzulesen sind sie in Walter Moers Roman „Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär“. Mit einem Ausschnitt daraus hat sich die Elfjährige beim Vorlesewettbewerb in der Bautzener Kinder- und Jugendbibliothek gegen die Super-Konkurrenz durchgesetzt.

13 Mädchen und Jungen beim Kreisfinale

Insgesamt 13 Mädchen und Jungen haben mit ihren Geschichten beim Kreisausscheid am Sonnabend vorgestellt. Buchhändlerin Reingard Kretschmar-Dietrich und ihr Team richten den Wettbewerb seit Mitte der 1990er-Jahre aus. In den vergangenen beiden Jahren mussten sich die Finalisten aus den 6. Klassen wegen der Pandemie digital im Vorlesen miteinander messen. Für die Jury gibt es einen geübten und einen unbekannten Text.

Ihre „Käpt'n Blaubär“-Passage hat Laila Charleen Mejia in den vergangenen Wochen immer wieder ihrer Familie vorgelesen. Überhaupt findet sie Schmökern wunderbar. „Ich lese viel, auch meinen kleinen Geschwistern vor. Es lenkt ab, man kann in andere Welten eintauchen“, sagt die Schülerin des Wilthener Kant-Gymnasiums. Sie liebt Fantasy-Literatur und Abenteuerromane, wie "Robinson Crusoe". Da ist es kein Wunder, dass sie sich für die wunderbare Bücher-Welt von Walter Moers begeistert.

Zu den Lieblingsbüchern gehört selbstverständlich die Harry-Potter-Reihe. „Teil 6, wo Professor Dumbledore stirbt, finde ich richtig gut, einfach spannend. Da habe ich mich jeden Abend aufs Lesen gefreut“, sagt die Schülerin. Drei, vier Kapitel gibt es dann vor dem Schlafengehen. Das ist zumindest die Version für die Eltern. Aktuell begeistert die Klein-Seitschenerin „Percy Jackson“. Die fünfbändige Fantasy-Buchreihe hat der US-amerikanische Autor Rick Riordan geschrieben.

Börsenverein organisiert den Wettbewerb seit 1959

Welches Buch in die nächste Runde des Vorlesewettbewerbs mitkommt, will die Siegerin aus dem Landkreis Bautzen noch entscheiden. In der nächsten Runde kommen dann die besten Vorleserinnen und Vorleser aus dem Regierungsbezirk Dresden zusammen. Sie qualifizieren sich für den Landeswettbewerb, dessen Sieger zum Finale vom 19. bis 21. Juni 2023 nach Berlin geschickt wird. Seit 1959 organisiert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit Bibliotheken, Buchhandlungen und Schulen den Wettstreit der mehr als 530.000 Mädchen und Jungen. Sechstklässler aller Schularten können daran teilnehmen.

An die nächste Runde denkt Laila Charleen Mejia vorerst nicht. Stattdessen freut sich die Gymnasiastin über ihren Etappensieg bei Deutschlands größten Vorlesewettbewerb und, dass ihr „Tihiivianipirii Kengklepperkengkerenng“ so gut über die Lippen ging. Das ist übrigens nur ein Teil des neuen Namens, den sich Käpt'n Blaubär im Land der Gnome zulegt. Er will nicht auffallen, schließlich tragen dort alle Wortungetüme als Vor- und Zuname. Wer mehr wissen will, sollte einfach mal wieder wie Laila Walter Moers lesen.