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Njepilahof-Fest diesmal klein

Das Njepilahof-Fest wird am Sonntag nur im kleinen Maßstab gefeiert. Fast so wie wie das erste Fest im Jahr 2000.

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Das Bild zeigt Manfred Nickel beim ersten Njepilahof-Fest am 1. Oktober 2000 am vier Jahre zuvor aufgestellten Gedenkstein an der Dorfstraße 61 im Schleifer Ortsteil Rohne.
Das Bild zeigt Manfred Nickel beim ersten Njepilahof-Fest am 1. Oktober 2000 am vier Jahre zuvor aufgestellten Gedenkstein an der Dorfstraße 61 im Schleifer Ortsteil Rohne. ©  Archiv

Rohne. So schnell ändern sich die Zeiten. War doch der letzte Sonntag im Monat September bei vielen Menschen der Region ein feststehender Termin. Da fand das Hoffest auf dem Njepilahof statt, und das durfte man doch nicht verpassen! Schon deshalb nicht, weil es neben der sorbischen Kultur auch andere schöne Dinge zu erleben gab: den deutsch-sorbischen Gottesdienst, das Markttreiben mit seinen vielfältigen Herbstangeboten, die sorbischen Gerichte und die Gemütlichkeit auf dem Hof überhaupt. Und fast immer war schönster Sonnenschein. Letzteren kann zwar keiner beeinflussen, aber sich wünschen.

Doch das 21. Hoffest am 27. September wird anders. Auf Grund der allgemeinen Entwicklung wird es diesmal nur ein Hoffest mit einem musikalischen Kaffeenachmittag sein. Alle anderen gewohnten und gern erlebten Programmpunkte wird es nicht geben. Zum Kaffeeplausch spielt die Blasmusik. „Das Veranstaltungskonzept ist so aufgebaut, dass jeder, der kommen möchte, gern gesehen ist“, versichert Manfred Nickel, der Vorsitzende des Fördervereins „Njepilahof Rohne“. „Es wird Platz sein für alle, und auch der hausgebackene Bauernkuchen wird für alle ausreichen“.

Njepila hatte früher auch nicht nur Glanztage

Zu dieser Form des „kleinen“ Hoffestes hatte sich der Vereinsvorstand entschlossen. „Wir möchten in Zeiten, in denen wir alle mit Einschnitten leben müssen, ein Signal setzen und zeigen, dass unser Hof lebt. Hanzo Njepila hatte früher auch nicht nur Glanztage in seinem Leben. Ganz im Gegenteil, die Glanztage waren bei ihm wohl eher eine Seltenheit“.

Eine Bildsuche im Foto-Archiv förderte Negative zutage: Aufnahmen, die am 1. Oktober 2000 entstanden sind. Das war der Tag des ersten Hoffestes. Die Baulichkeiten im Hintergrund lassen den Zustand des heruntergekommenen Hofes ahnen. Der Gedenkstein war da schon ein Neubeginn. Das verbarrikadierte Hoftor wurde erstmals für die Öffentlichkeit geöffnet und das Auftaktkonzert gab die Schalmeienkapelle, bis heute ein ständiger musikalischer Begleiter aller Hoffeste.

Am 1. Oktober 2000 spielte die Kapelle zum Festauftakt. Besucher von damals, die bis heute treue Stammgäste sind und den damals verfallenen Hof kennen, können am besten einschätzen, welche großartige Arbeit hier zum Erhalt des sorbischen Lebens in Rohne und den umliegenden Dörfern geleistet wurde. Vielleicht wird es am kommenden Sommtag dazu so manchen Rückblick beim Kaffeenachmittag geben – einen Rückblick auf den Anfang.

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