Hier gibt es Abkühlung nach Feierabend

Bautzen. Traurig und enttäuscht reagierten manche Bautzener auf Facebook, als das Spreebad seine vorübergehende Schließung bekannt gab. Wegen Personalmangel musste das Freibad Mitte Juni für drei Wochen schließen. Nun ist es wieder offen, im Juli und August bis 19 Uhr, danach bis 18 Uhr. Für Menschen, die bis 18 Uhr arbeiten, ist das ungünstig.
Manche Bautzener haben sich deswegen in die Umgebung aufgemacht, wie etwa ins Freibad Bischofswerda. "Wir hatten schon viele Bautzener Besucher", sagt Schwimmmeister Ullrich Kunath, denn: "Wir haben immer offen". Natürlich ist das Bad nicht rund um die Uhr geöffnet, doch immerhin bis 20 Uhr. Das Personal ist glücklicherweise da, "wenn nicht einer krank wird", sagt Kunath. Sächsische.de hat zusammengetragen, wie die Lage in den anderen Freibädern rund um Bautzen, Bischofswerda und Kamenz ist.

Bis wann haben die Freibäder geöffnet?
Die meisten Bäder haben bis 19 oder 20 Uhr geöffnet. Im Naturbad Buschmühle in Großröhrsdorf bleiben die Badegäste auch mal bis 21 Uhr. "Wir entscheiden dann spontan, ob wir je nach Wetterlage noch ein bisschen länger öffnen", sagt Sven Heinrich vom Naturbad. In Wilthen, Wehrsdorf und Taubenheim können die Bäder ebenfalls nach Bedarf länger offen bleiben. Regulär schließen sie 19 Uhr. Im Folgenden sind die aktuellen Öffnungszeiten der Freibäder zusammengefasst.
- Freibad Bischofswerda, Wasserwelt Steinigtwolmsdorf und Erlebnisbad Cunewalde: täglich von 9 bis 20 Uhr
- Freibad Burkau: Montag bis Freitag 10 bis 20 Uhr, Sonnabend und Sonntag 9 bis 20 Uhr, während der Sommerferien in Sachsen (15. Juli bis 28. August) täglich 9 bis 20 Uhr
- Freibad Großnaundorf: Montag bis Freitag 13 bis 19.30 Uhr, am Wochenende und in den Ferien von 10 bis 19.30 Uhr
- Massenei-Bad Großröhrsdorf: täglich von 10 bis 19 Uhr
- Naturbad Buschmühle Großröhrsdorf: Montag bis Freitag 14 bis 20 Uhr, an den Wochenenden und in den Ferien 10 bis 20 Uhr; je nach Wetterlage ist auch mal bis 21 Uhr offen, entschieden wird dann spontan
- Freibad "Wiesengrund" Bischheim Haselbachtal: 13 bis 19 Uhr, am Wochenende und während der Ferien 10 bis 19 Uhr
- Freibad Königsbrück: täglich 10 bis 20 Uhr
- Freibad Schmölln-Putzkau: Montag bis Donnerstag 11 bis 19 Uhr, Freitag 11 bis 20 Uhr, Sonnabend 10 bis 20 Uhr, Sonntag 10 bis 19 Uhr
- Waldbad Wehrsdorf und Erlebnisbad Weißbachtal Taubenheim: Montag bis Freitag: 13 bis 19 Uhr, Sonnabend und Sonntag 10 bis 19 Uhr (bei Bedarf bis 20 Uhr); während der Ferien: Montag bis Freitag 12 bis 20 Uhr, Sonnabend und Sonntag 10 bis 20 Uhr
- Freibad Wilthen: 13 bis 19 Uhr, bei Bedarf auch frühere oder längere Öffnung möglich
- Walkmühlenbad Pulsnitz: bis Ende August von 9 bis 20 Uhr, danach bis 19 Uhr

Gibt es einen Einlassstopp?
Die Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen teilte mit, dass es im Spreebad aus technischen Gründen einen Einlassstopp gibt, wenn 3.000 Besucher im Bad sind. Einen zeitlichen Einlassstopp gibt es aber nicht. Auch in den meisten anderen Bädern muss keiner Angst haben, nicht mehr hineinzukommen.
"Ganz im Gegenteil, wir bieten für Kurzentschlossene, die erst ab 18 Uhr ins Bad kommen können, sogar einen speziellen Kurzbadetarif an", teilt Marcel Müller vom Freibad in Großnaundorf mit. Auch in Pulsnitz gibt es einen Feierabendtarif. In Burkau schließt die Kasse 19.30 Uhr, eine halbe Stunde vor Badschließung.

Ist genügend Personal da?
So drastische Einschränkungen wie im Bautzener Spreebad müssen die anderen Freibäder derzeit nicht vornehmen. Das Massenei-Bad in Großröhrsdorf spürt allerdings schon erste Auswirkungen von fehlendem Personal. Das Bad hatte in den letzten Jahren früh und abends jeweils eine Stunde länger auf. "Aufgrund von fehlendem Personal mussten die Öffnungszeiten eingekürzt werden", sagt Anja Kurze von der Stadt Großröhrsdorf.
In Cunewalde gibt es noch keine personellen Probleme. "Jedoch können wir kaum noch auf Rettungsschwimmer oder Auszubildende zurückgreifen", sagt der Leiter des Erlebnisbades Rico Koslowski. "Die letzten zwei Jahre haben stark an den Kapazitäten vom Personal gezehrt", fügt er hinzu.
Personalmangel beklagt auch Robert Hänsel von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bautzen. "Aktuell brennt es personell an jeder Ecke", sagt Hänsel. Überall werden Rettungsschwimmer gesucht, doch die DLRG durfte während Corona nicht ausbilden. Die DLRG sichert zusammen mit der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuz (DRK) die Freibäder und öffentlichen Seen ab.

Wo gibt es sonst noch Abkühlung?
Wer lieber in die Natur baden geht, hat in Bautzen derzeit schlechte Karten. Das Gesundheitsamt riet Ende Juni vom Baden im Bautzener Stausee ab, wegen zu hoher Konzentration von Blaualgen. Dafür lockt der Olbasee bei Malschwitz zum Baden.
Auch am Waldsee Niesendorf bei Königswartha und am Badesee Blaue Adria in der Gemeinde Großdubrau gibt es Abkühlung. Am Waldsee gibt es ebenfalls einen Campingplatz und die Möglichkeit für Tagesgäste, baden zu gehen. Die "Blaue Adria" lockt mit einer Riesenrutsche, einem Kinderbecken und einem FKK-Bereich. Baden ist dort von 9 bis 20 Uhr möglich.
