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Bautzenerin ist Botschafterin für Demokratie und Toleranz

Die Syrerin Hamida Taamiri wurde in Berlin für ihr Engagement unter Migranten in Bautzen geehrt. Nun ist sie ein bundesweites Vorbild.

Von Tim Ruben Weimer
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Die Bautzenerin Hamida Taamiri (rechts) ist in Berlin zur diesjährigen Botschafterin für Demokratie und Toleranz ernannt worden.
Die Bautzenerin Hamida Taamiri (rechts) ist in Berlin zur diesjährigen Botschafterin für Demokratie und Toleranz ernannt worden. © Bundesministerium des Innern und Heimat

Berlin. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat die Bautzenerin Hamida Taamiri zu einer von fünf Botschafterinnen und Botschaftern für Demokratie und Toleranz ernannt. Mit dieser Auszeichnung werden Personen geehrt, die sich in besonders herausragender Weise um Demokratie und Toleranz in Deutschland verdient gemacht haben. Der Festakt fand am Tag der Verfassung, dem 23. Mai, in Berlin statt.

Taamiri hatte binnen weniger Jahre nach ihrer Flucht aus Syrien im Jahr 2019 das Netzwerk „Kommit“ aufgebaut, das verschiedene Migrantenorganisationen in der Bautzener Region miteinander vernetzt. Teil des Netzwerkes sind beispielsweise der Verein „Willkommen in Bautzen“, das Thespis-Zentrum, der Leuchtturm-Majak-Verein und das Haus der Begegnung. Getragen wird das Netzwerk von der Landearbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen, bei dem Taamiri hauptberuflich als Projektkoordinatorin arbeitet. Bereits 2017 hatte sie zudem den syrischen Frauenverein Nissaa gegründet.

Unter 1.000 Institutionen ausgewählt

Laut Bundeszentrale für politische Bildung sei es ein Ziel des Kommit-Netzwerkes, die unterschiedlichen Stimmen von Migranten im ländlichen Raum sichtbar zu machen und gleichberechtigte Teilhabe zu fordern. Zudem organisiert Taamiri regelmäßig Jugendcamps. 2022 startete sie zusammen mit der Zirkuspädagogin Yaëlle Dorison den Podcast „Babbeln on Tour“. Darin interviewten sie zivilgesellschaftliche Akteure aus dem Landkreis Bautzen.

Die Botschafter für Demokratie und Toleranz sollen als bundesweite Vorbilder für zivilgesellschaftliches Engagement dienen und zur Nachahmung anregen. Mehr als 1.000 Institutionen aus dem Bundesgebiet wurden gebeten, Personen oder Initiativen für die Auszeichnung vorzuschlagen. Die Jury besteht aus Vertretern der Bundesregierung, des Parlaments, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Der Preis ist in diesem Jahr mit 10.000 Euro dotiert.