Bautzen. Der Ćišinski-Preis 2021 der Stiftung für das sorbische Volk wird an Trudla Malinkowa und Jan Malink verliehen. Sie erhalten ihn für ihre herausragende publizistische Tätigkeit auf dem Gebiet der sorbischen Kulturgeschichte und ihr besonderes Engagement in der wissenschaftlichen Gesellschaft Maćica Serbska, im Sorbischen evangelischen Verein sowie ihr Wirken für das sorbische Volk. Dies entschied das Kuratorium zur Vergabe des Ćišinski-Preises am Dienstag in Bautzen.
Beide Preisträger wohnen in Bautzen. Trudla Malinkowa arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sorbischen Institut und ging im vergangenen Jahr in den Ruhestand. Sie ist trotzdem noch Redakteurin der Zeitschrift der evangelischen Sorben „Pomhaj Bóh“. Außerdem ist sich Autorin von Sachbüchern. Unter anderem hat sich Trudla Malinkowa sehr für die Aufarbeitung der Geschichte der sorbischen Auswanderer nach Übersee eingesetzt. Sie ist Autorin des Buches „Ufer der Hoffnung, Sorbische Auswanderer nach Übersee", Bautzen 1995. Mittlerweile liegen sowohl eine sorbischsprachige,deutsch- und englischsprachige Version vor.
Jan Malink war 17 Jahre sorbischer evangelische Superintendent und ging im vorigen Jahr in den Ruhestand. Er ist unter anderem Herausgeber und Autor der deutsch-obersorbischen-niedersorbischen Sammlung „Fünf Jahrhunderte. Die Sorben und die Reformation“, Bautzen 2017. Gemeinsam haben sie verschiedene Projekte zu Ehren von Jan Kilian initiiert und umgesetzt.
Der Ćišinski Förderpreis 2021 geht an Jadwiga Kaulfürst und Fabian Kaulfürst für ihr vielseitiges und engagiertes Wirken auf dem Gebiet der sorbischen Sprache und Kultur, für die Umsetzung kreativer Projekte sowie die Pflege der Beziehungen zwischen Ober- und Niederlausitz und zu slawischen Nachbarn verliehen.
Sie leben in Panschwitz-Kuckau. Jadwiga Kaulfürst arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Witaj-Sprachzentrum. Ihr Mann ist Sprachwissenschaftler am Sorbischen Institut in der Cottbuser Abteilung. Jadwiga und Fabian Kaulfürst widmen sich unter anderem der aktiven Pflege und Entwicklung des sorbischen Chorgesanges und Volksliedes. Auch die Konzipierung, Entwicklung und Umsetzung des Informationspfades zu Leben und Wirken des sorbischen Dichters Jakub Bart-Ćišinski hat das Kuratorium bei seiner Entscheidung überzeugt.
Nach der Satzungsänderung im vergangenen Jahr ist der Ćišinski-Preis nun mit 12.000 Euro dotiert, der Ćišinski-Förderpreis mit 4.000 Euro. Beide Preise werden mit einer Urkunde und einer Ehrennadel mit dem Bildnis von Ćišinski am 16. Oktober im Sorbischen Museum in Bautzen übergeben. (SZ)