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Obdachlosenverein warnt: Immer mehr Sucht-Probleme

Drogen, Spielsucht, Alkohol: Immer mehr Klienten des Bautzener Brücke-Vereins sind abhängig. Der Vereinschef sieht auch die Politik in der Verantwortung.

Von Theresa Hellwig
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Vor allem für psychisch Kranke kann auch eine kleine Menge Bier schon zu viel sein, berichtet der Chef des Bautzener Brücke-Vereins. Immer mehr Klienten des Vereins seien abhängig, berichtet er - und hat auch eine Idee, warum.
Vor allem für psychisch Kranke kann auch eine kleine Menge Bier schon zu viel sein, berichtet der Chef des Bautzener Brücke-Vereins. Immer mehr Klienten des Vereins seien abhängig, berichtet er - und hat auch eine Idee, warum. © Daniel Förster

Bautzen. Eigentlich, sagt Matthias Nagel, nimmt der Bautzener Gefährdetenhilfe-Verein Brücke e.V. in sein Wohnprojekt niemanden auf, der extrem abhängig ist. Eigentlich. Bei einem Mann habe der Verein vor Kurzem aber eine Ausnahme gemacht. Prompt kam es, wie es kommen musste: Der Mann hatte sich beim Entzug nicht mehr im Griff. „Er hat unsere Mitarbeiter angegriffen. Erst verbal, dann körperlich“, erzählt Matthias Nagel, Geschäftsführer des Brückevereins. „Er war im Tunnel. Er brauchte was – und zwar nicht gleich, sondern jetzt. Wir mussten den Notarzt rufen.“ Ein Erlebnis, das für die Mitarbeiter im Wohnprojekt nicht einfach zu verdauen war. Und kein Einzelfall ist.

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