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Bester Vorleser im Kreis Bautzen gesucht

Wie jedes Jahr treten die Schulsieger jetzt zum Regionalwettbewerb an. Aber auch das läuft wegen Corona diesmal anders.

Von Miriam Schönbach
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Die Bautzener Buchhändlerin Reingard Kretschmar-Dietrich richtet seit vielen Jahren den bundesweiten Vorlesewettbewerb für Schüler auf Kreisebene aus. Diesmal läuft der anders als gewohnt.
Die Bautzener Buchhändlerin Reingard Kretschmar-Dietrich richtet seit vielen Jahren den bundesweiten Vorlesewettbewerb für Schüler auf Kreisebene aus. Diesmal läuft der anders als gewohnt. © Archivfoto: Steffen Unger

Bautzen. Der Vorlesewettbewerb geht online. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird der beste Vorleser aus der sechsten Klasse für diesen Jahrgang digital per Video-Einreichung gesucht.

Vom 26. Januar bis 10. Februar haben die Erstplatzierten aus den Schulwettbewerben Zeit, Videos mit ihrem ausgewählten Lesestoff auf dem Portal des austragenden Börsenvereins des Deutschen Buchhandels hochzuladen. Aufgrund des Lockdown und der vorgezogenen Weihnachtsferien in vielen Bundesländern wurde der Anmeldeschluss für Schulsieger bis zum 20. Januar 2021 verlängert.

Auch die wettbewerbsbegleitende Bautzener Buchhandlung Kretschmar betritt mit dem digitalen Vorlesewettbewerb Neuland. Buchhändlerin Reingard Kretschmar-Dietrich und ihr Team richten den Kreisausscheid seit Mitte der 1990er-Jahre in Bautzen aus.

Buchauswahl: Alle Themen sind erlaubt

Der Vorlesewettbewerb selbst wird seit 1959 jährlich vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Buchhandlungen und Schulen durchgeführt. Er zählt mit mehr als 530.000 Mädchen und Jungen der 6. Klassen aller Schularten zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben.

Normalerweise treten die Schul-Finalisten beim Wettbewerb mit einem selbst ausgewählten Text an. Die Buchauswahl ist dabei völlig offen. Alle Themen – ob Spannung, Unterhaltung, Wissen – sind erlaubt. Denn Lesen ist Kino im Kopf und eine Reise in fremde Welten. Der Vorlesewettbewerb bietet die Gelegenheit, die eigene Lieblingsgeschichte vorzustellen und jede Menge neue Bücher zu entdecken. Im normalen Wettbewerb müssen die Vorleser im Anschluss an den eigenen Lesestoff auch noch einen Fremdtext interpretieren.

Bis 3. März beurteilt die Jury die eingereichten Beiträge

Eine Jury beurteilt beide Vorträge, unter anderem in den Kategorien Lesetechnik und Textverständnis - aber auch, ob die Vorleser die Stimmung und Atmosphäre des Textes aufs Publikum übertragen konnten. Bei der diesjährigen Auflage zählt nun der Eindruck der Videobotschaft. Bis 3. März hat die Jury offiziell Zeit, die eingereichten Beiträge zu beurteilen. Der Sieger fährt dann zur nächsten Vorleserunde. Das sind in Sachsen die Regionen Dresden, Chemnitz und Leipzig. Wer dort bester Vorleser wird, vertritt beim Finale sein Bundesland.

Dabei stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass der Wanderpokal mal wieder in den Landkreis Bautzen kommt. Schließlich ging letztmals im Schuljahr 1999/2000 der bundesweite Sieg in die Region. Damals ließ Livia-Christin Gottlöber von der Gaußiger Mittelschule alle anderen Leser hinter sich.

Finale lief voriges Jahr auch schon digital

Der Gewinn des Schuljahres 2019/20 ging nach Rostock – auch schon bei einem digitalen Finale. Der Wanderpokal blieb damit in Mecklenburg-Vorpommern, das bereits den Vorjahressieger stellte. Die Abschlussrunde wurde Ende November 2020 live vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestreamt und konnte auf KiKA, in der ARD-Mediathek und im Portal des Vorlesewettbewerbs verfolgt werden.

Der Vorlesewettbewerb gehört seit über 60 Jahren zur erfolgreichsten Leseförderung in Deutschland. Rund 7.500 Schulen beteiligen sich landesweit an der Aktion, dazu kommen nochmals über 600 Regionalwettbewerbe in der Organisation von Buchhandlungen, Bibliotheken oder anderen kulturellen Einrichtungen. Und jetzt heißt es für alle kleinen Schmökerfreunde, egal ob Wettbewerbsteilnehmer oder nicht: Bücher raus und abtauchen in eine neue, fremde, schöne oder phantasievolle Welt.

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