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Fehlende Flüchtlingsberatung: Verein warnt vor Problemen

Weil die Förderung gestrichen wurden, kann "Willkommen in Bautzen" einige Angebote nicht mehr finanzieren. Das Problem gewinnt jetzt an Brisanz.

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Bis Ende letzten Jahres konnte der Verein "Willkommen in Bautzen" noch eine reguläre Migrationsberatung anbieten. Das ist jetzt nicht mehr so.
Bis Ende letzten Jahres konnte der Verein "Willkommen in Bautzen" noch eine reguläre Migrationsberatung anbieten. Das ist jetzt nicht mehr so. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Angesichts der Streichung von Fördermitteln steht der „Verein Willkommen in Bautzen“ vor Herausforderungen. Im Dezember hatte der Verein mitgeteilt, dass er wegen der fehlenden Finanzierung seine Migrationsberatung einstellen muss.

Derzeit deckt der Verein so viel wie möglich durch ehrenamtliches Engagement ab, teilt Astrid Riechmann, Geschäftsführerin des Vereins, mit. Allerdings „können die Ehrenamtlichen nur begrenzt behilflich sein“, sagt sie. Sowohl inhaltlich – als auch zeitlich. An zwei Tagen in der Woche stehen für etwa drei bis vier Stunden Ehrenamtliche zur Verfügung. „Wie lange wir das durchhalten können, wissen wir noch nicht“, sagt Astrid Riechmann.

Verein fand keine alternative Finanzierung

In Bautzen gebe es derzeit nur noch das Migrationsberatungsangebot der Caritas. Das reiche nicht aus. „Vor dem Hintergrund der wieder öffnenden Gemeinschaftsunterkunft an der Dresdner Straße gewinnt das Ganze noch mal an Brisanz“, sagt die Vereins-Geschäftsführerin. Die Menschen, die ankommen, bräuchten Beratung. „Menschen, die mit Traumata hierher gekommen sind“, sorgt sich Riechmann, können durch die derzeit bestehenden Angebote nicht ausreichend aufgefangen werden. „Das kann das Ehrenamt nicht leisten“, sagt sie.

Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte die Ausländerbehörde des Landkreises die Förderung für den Verein eingestellt. Mitte 2019 hatte bereits die Stadt Bautzen die Fördermittel gestrichen. Bis Ende des Jahres finanzierte der Verein die Stelle eines Migrationsberaters aus Eigenmitteln. Parallel suchte der Verein nach neuen Fördermöglichkeiten.

„Dem Verein ist es nicht gelungen, Fördermittel für die Beratung von Migranten in schwierigen Lebenssituationen zu erhalten“, hatte der Verein im Dezember jedoch mitteilen müssen – und die Migrationsberatung daraufhin eingestellt. (SZ/the)