Minderheiten-EM: Sorbische Fußballer verlieren Halbfinale
Bautzen. Bei der Europeada – der Fußball-EM der nationalen Minderheiten - hat die sorbische Mannschaft am späten Freitagnachmittag im Halbfinale gegen die Gastgeber, das Team der Slowenen in Kärnten (Österreich), 0:1 verloren. Zur Halbzeit stand es noch 0:0. Vor dem Spiel hatten unter anderem Dynamo Dresden und Energie Cottbus per Video-Botschaft Grüße an das Team übermittelt und viel Erfolg gewünscht.
Im zweiten Halbfinale trafen bereits am Freitagnachmittag die Mannschaft der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol und das Team der Deutschen in Polen aufeinander – und trennten sich 2:1. Das Finale am Sonnabend um 16 Uhr bestreiten somit die Südtiroler und die Slowenen.
Die sorbische Mannschaft hatte sich am Donnerstag mit einem klaren 3:1-Erfolg gegen das Team der Kroaten in Serbien den Einzug in die Runde der letzten vier Teams gesichert. Das ist der bisher größte Erfolg der Sorben bei einer Europeada. Das bestes Ergebnis zuvor erreichte die Auswahl 2008 in der Schweiz mit dem Einzug ins Viertelfinale.
Die Vorrunde als Gruppensieger beendet
Mit dem Erfolg im Viertelfinale knüpft die sorbische Mannschaft an eine starke Vorrunde an. Die Serbske mustwo gewann das Auftaktspiel gegen die Zimbern aus Italien mit 4:0. Es folgte ein 11:1-Kantersieg gegen die Pomaken aus Bulgarien. Das dritte Spiel gegen die Roma aus Ungarn endete 1:1 unentschieden. Mit sieben Punkten und dem besten Tor-Verhältnis beendete die sorbische Mannschaft die Vorrunde als Gruppensieger.
Die Europeada fand erstmals 2008 bei den Rätoromanen in Graubünden statt, 2012 waren die Sorben Gastgeber des Fußballturniers. Die Idee der Veranstaltung ist es, den nationalen Minderheiten in Europa eine Bühne zu geben. Deshalb findet neben dem Fußball-Turnier auch ein großes Kulturfest statt. Außerdem sind die Teilnehmer nach dem Vorbild des Olympischen Dorfes im "Europeada-Dorf" rund um den Klopeiner See untergebracht. Nach Angaben des sorbischen Dachverbandes Domowina unterstützen ungefähr 80 mitgereiste Fans das Team vor Ort. (SZ)