Bautzen. Die SPD-Fraktion im Bautzener Stadtrat stellt sich schützend vor Baubürgermeisterin Juliane Naumann. „Die Kritik an der Baubürgermeisterin ist völlig überzogen, nicht gerechtfertigt, irreführend und falsch“, erklärt SPD-Fraktionschef Roland Fleischer.
Es habe seit 2015 im Stadtrat und im Bauausschuss mindestens fünf offizielle Sitzungen zum Bau der neuen Kita am Schützenplatz gegeben. „Jederzeit war eine eventuelle Einflussnahme – vom Architektenwettbewerb bis zum Baubeschluss – möglich“, so Fleischer. Sämtliche Erkenntnisse seien den Stadträten transparent gemacht worden. Grund für die gestiegenen Kosten seien zusätzliche Umweltauflagen und Tarifsteigerungen gewesen.
Kritik kommt von der FDP
Mit dem Schreiben bezieht sich die Fraktion auf eine Stellungnahme der FDP-Fraktion. Diese hatte erklärt, dass das Baudezernat „alleine die katastrophalen Umstände der Schützenplatz-Kita zu verantworten“ habe. Bereits der Architektenwettbewerb sei aus Sicht der Fraktion falsch gelaufen; kein regionales Büro habe dabei eine Chance gehabt, so Fraktionschef Mike Hauschild. Das Gewinnerbüro habe nie zuvor eine Kita geplant. Beides sei Grund für die hohen Kosten, ist Hauschild überzeugt.
Die Baubürgermeisterin hatte dem widersprochen. Der Wettbewerb sei europaweit ausgeschrieben gewesen, regionale Unternehmen hätten durchaus teilgenommen. Die Kostenangaben seien damals plausibel gewesen.
Die Debatte schwelt, weil Hentschke-Bau-Geschäftsführer und Bürgerbündnis-Stadtrat Jörg Drews wegen der gestiegenen Kosten für den Kita-Neubau den Rücktritt der Baubürgermeisterin gefordert hatte. Kalkuliert hatte die Stadt einst mit einer Summe von 4,9 Millionen Euro. Doch im Sommer waren bereits mehr als sechs Millionen Euro vertraglich gebunden. (SZ/the)
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