Bautzen. Der langjährige Vorsitzende des Fördervereins der Gedenkstätte Bautzen Professor Dr. Manfred Wilke ist am 22. April in Berlin gestorben. Der politisch engagierte Soziologe, Politologe und Zeithistoriker wurde 80 Jahre alt. "Umfänglich ist sein wissenschaftliches Werk, lang die Liste seiner Mitgliedschaften in Beiräten, Kommissionen und Arbeitsgruppen, riesig sind seine Verdienste für die Aufarbeitung der SED-Diktatur", würdigt Silke Klewin, die Leiterin der Gedenkstätte Bautzen.
Manfred Wilke hatte sich stark für den Ausbau dieses Erinnerungsortes eingesetzt. Dieses Engagement für Bautzen sei nur ein kleiner Teil in seinem lebenslangen Einsatz für demokratische Werte gewesen, dennoch habe er viel Wertvolles erreicht. "Seine gewichtige Stimme, seine scharfsinnigen und klugen Ratschläge haben die Gedenkstätte erfolgreich durch manch herausfordernde Zeit manövriert", so Klewin.
Wilke bereicherte über viele Jahre die Arbeit der Gedenkstätte Bautzen inhaltlich. Er eröffnete Ausstellungen, hielt Vorträge, diskutierte auf Podien, schrieb Biografien und akquirierte mehrere Projekte, die seitdem das Bildungsrepertoire der Einrichtung erweitern. Hierzu zählt der digitale Rundgang zur Friedlichen Revolution in Bautzen ebenso wie das Schülerprojekt „Meinungsfreiheit“. (SZ)