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Liebe Leserinnen und Leser,
fünf Tage liegen die umstrittenen Äußerungen des Bautzener Vizelandrats zur Impfpflicht zurück. Und noch immer beschäftigen sie Landes- und Lokalpolitik. So forderte die SPD-Kreistagsfraktion heute disziplinarische Maßnahmen gegen Udo Witschas (CDU). Ein hochrangiger Kommunalbeamter, der sich öffentlich gegen Recht und Gesetz stelle, sei nicht zu dulden. Witschas hatte in einer Rede vor Demonstranten den Eindruck erweckt, der Kreis werde die Impfpflicht in den Gesundheitsberufen nicht umsetzen.
Während die Kritik daran nicht abebbt, versuchte Landrat Michael Harig (CDU) heute klar zu rücken, was durch die unbedachten Äußerungen seines Stellvertreters völlig in den Hintergrund geraten ist: nämlich vor welch gewaltiger Aufgabe Krankenhäuser, Pflegeheime und auch der Landkreis ab Mitte März stehen. Auf 5.000 schätzt die Kreisverwaltung die Zahl der nicht geimpften Mitarbeiter in Kliniken und Heimen. Allein die Prüfung dieser Fälle sei eine Herkulesaufgabe. Wie die Verwaltung diese bewältigen will, erläutert Harig im Gespräch mit meinem Kollegen David Berndt.
Und noch etwas ist angesichts der aktuellen Aufregung aus dem Blick geraten: Seit einer Woche nimmt die Zahl der Corona-Infektionen im Landkreis Bautzen wieder rasch zu. Innerhalb von zehn Tagen verdoppelte sich die Inzidenz. So groß die Herausforderung durch die Impfpflicht also ist, Krankenhäuser und Pflegeheime werden voraussichtlich bereits in den kommenden Wochen viele Ausfälle kompensieren müssen. Zwar verläuft eine Ansteckung mit der Omikron-Variante im Allgemeinen milder. Zahlreiche Quarantänen wird es dennoch geben. Und in einer Region, in der viele Menschen ohne Impfung sind, muss auch wieder mit mehr schweren Verläufen gerechnet werden.
Umso wichtiger ist es, den Fokus immer wieder auf das Impfen zu lenken: Alle Impfstellen mit ihren aktuellen Öffnungszeiten finden sie täglich in unserem Corona-Newsblog auf Sächsische.de. In Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda wird übrigens auch sonnabends geimpft. Sofort und ohne Termin.
Außerdem lesen Sie heute bei uns: 18 Monate bis zum Führerschein: Corona und Probleme in der Führerscheinstelle machen den Fahrschulen zu schaffen. Feuer in Bischofswerda: Die Polizei verstärkt die Streifen, nachdem wieder ein Fahrzeug in Flammen aufging. Und: Mit 68 noch am Amboss: Zu Gast bei einem der letzten Hufschmiede der Region.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Ulli Schönbach, Redaktionsleiter
Das Wichtigste vom Tag
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