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Polizei belohnt Hinweise auf Wegkreuz-Vandalen mit 3.000 Euro

Seit Wochen ermittelt die Polizei zu Zerstörungen von Wegkreuzen in der Lausitz. Nun hat sie eine Belohnung ausgeschrieben. Und der MDR berichtet.

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Auch dieses Lausitzer Wegkreuz war zerstört worden, wurde aber nach einer Sanierung 2021 wieder aufgestellt.
Auch dieses Lausitzer Wegkreuz war zerstört worden, wurde aber nach einer Sanierung 2021 wieder aufgestellt. © Uwe Menschner

Wittichenau/Görlitz. Die Polizeidirektion Görlitz hat für Hinweise zu den jüngsten Sachbeschädigungen an Wegkreuzen in der Lausitz eine Belohnung von 3.000 Euro ausgesetzt. Das teilte die Sicherheitsbehörde am Freitag mit. Nach Angaben der katholischen Sorben-Zeitschrift Katolski Posoł berichtet zudem am kommenden Sonntag die MDR-Fernsehsendung Kripo live über die Vorfälle.

Bislang unbekannte Täter hatten in den zurückliegenden Wochen mehrere Kruzifixe im Bereich von Wittichenau beschädigt. Von dem Vandalismus erfuhr die Polizei nach eigenen Angaben aber erst am 22. Oktober. Im ersten Fall schlugen die Unbekannten an der Kreisstraße bei Sollschwitz in Richtung Liebegast, etwa 500 Meter nach dem Ortsausgang von Saalau.

Die Täter rissen ein dort stehendes Kruzifix von einem Granitsockel herunter. Ein zweiter Fall ereignete sich an der Saalauer Straße in Wittichenau. Dort hatten Unbekannte die Metallstange eines Graugusskreuzes durchflext und das Kreuz achtlos ins Feld geworfen. In zwei weitere Fällen entwendeten die Täter ein Kruzifix und ein ovales Schild mit Glaubensbekenntnis. Der Gesamtschaden belaufe sich auf zirka 15.000 Euro, heißt es.

Der Leiter des katholischen Büros Sachsen, Ordinariatsrat Daniel Frank, spricht von "Schändung" und von einem "Angriff auf den christlichen Glauben". Im katholisch geprägten Gebiet der Oberlausitz, in dem zumeist Sorben wohnen, stehen nach Angaben des Bistums Dresden-Meißen annähernd tausend Kreuze oder andere religiöse Symbole. Die meisten davon sind in Privatbesitz und werden von den Familien regelmäßig gepflegt. In den vergangenen Jahren sei es immer wieder zu Schändungen gekommen, so vor zwei Jahren ein Betkreuz bei Radibor. (uwo)

Hinweise zur Tat nimmt das Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz entgegen unter der Rufnummer 03851 4680 oder jede andere Polizeidienststelle. Insbesondere ist die Polizei interessiert an Antworten auf folgende Fragen:

  • Wer hat sich in Ihrem Umfeld im Zusammenhang mit den Taten verdächtig gemacht, möglicherweise mit den Taten gerühmt oder wusste über Hintergründe und Details der Taten zu berichten?
  • Wer kann Hinweise zu verdächtigen Personen, Fahrzeugen oder Geräuschen im Tatortbereich in der Nacht zum 22. Oktober geben?
  • Wer kann Hinweise zu Personen geben, welche in der Tatnacht oder im Vorfeld der Taten Probleme oder Streitigkeiten hatten, die eine mögliche Racheaktion an christlichen Symbolen zur Folge gehabt haben könnten?